Ende einer Hängepartie: Thurk nach Heidenheim
Augsburg (dpa) - Nach langen Monaten im sportlichen Abseits kehrt Torjäger Michael Thurk dem Fußball-Bundesligisten FC Augsburg den Rücken und läuft künftig für den Drittligisten 1. FC Heidenheim auf.
Der noch bis zur Jahresmitte laufende Vertrag beim Bundesliga-Aufsteiger sei „in beidseitigem Einvernehmen“ aufgelöst worden, teilten die Schwaben am Montag mit. „Wir freuen uns, dass wir mit Michael eine einvernehmliche Einigung finden konnten. Es ist für alle Beteiligten die beste Lösung“, betonte Geschäftsführer Andreas Rettig. Kurz danach gab Drittligist Heidenheim die Verpflichtung des Stürmers bekannt.
Beim Augsburger Aufstiegsjubel im Mai feierten Thurk und sein Coach Jos Luhukay scheinbar einträchtig miteinander, wenige Tage vor dem Start in das Bundesliga-Abenteuer kam dann der Paukenschlag: Die Ankündigung des Vereins, den Publikumsliebling vom Trainings- und Spielbetrieb freizustellen, löste bei den Fans einen Sturm der Entrüstung aus. Doch aller Widerstand half dem in Ungnade gefallenen 35-Jährigen nichts, der Verein und Coach Luhukay ließen nie einen Zweifel daran, dass die Entscheidung unumstößlich sei. „Michael Thurk wird beim FC Augsburg nicht mehr auflaufen“, bekräftigte Vorstandschef Walther Seinsch noch vor drei Monaten.
Was damals genau das Zerwürfnis zwischen Luhukay und Thurk ausgelöst hatte, wissen allein die Beteiligten. Offiziell sprach der Verein zunächst von „in erster Linie sportlichen Gründen“. Wenig später räumten die Augsburger aber ein, dass es „zum Teil gravierende Meinungsverschiedenheiten“ gegeben habe. Wieder einmal war Thurk seinem Ruf als nicht gerade einfacher Profi gerecht geworden.
Der Angreifer gab sich zunächst kampfeslustig. „Ich will mich nicht einfach aus dem Staub machen und zu einem anderen Verein gehen. Ich will auf meine Chance warten, will unbedingt in Augsburg bleiben“, sagte Thurk - und hielt sich in Form. Doch mit den Monaten zerschlugen sich nicht nur die Hoffnungen auf eine Rückkehr ins Augsburger Team, auch diverse Ansätze zum Vereinswechsel brachten zunächst nichts ein.
Nun gehen beide Seiten nach langen Monaten des Schweigens getrennte Wege. Doch für den in Schwaben geschassten Angreifer ist eines schon jetzt klar: „Auch wenn das Ende beim FCA nicht so schön war, überwiegen letztlich eindeutig die positiven Erinnerungen an Augsburg. Ich hatte dreieinhalb tolle Jahre und wünsche dem FCA den Klassenerhalt.“