Erfolgreicher als Diego: Arnold neuer VfL-Lenker
Wolfsburg (dpa) - Dank Maximilian Arnold ist die Diskussion um die Zukunft von Superstar Diego beim VfL Wolfsburg verstummt. Zwei Spiele von Beginn an, zwei Tore und sechs Punkte für Wolfsburg - die Bilanz des neuen VfL-Spielmachers kann sich sehen lassen.
Selbst Diego, der vom 19 Jahre alten Youngster ins rechte Mittelfeld verdrängt wurde, sprach nach dem deutlichen 3:0 (1:0) gegen seinen Ex-Club Werder Bremen nur vom Wolfsburger Shootingstar. „Er ist ein großartiger Spieler und wird von Tag zu Tag besser“, lobte der Brasilianer den deutschen U20-Nationalspieler überschwänglich.
Angesichts von saisonübergreifend fünf Toren in nur zehn Spielen absolut verständlich. Von so einer Quote kann Diego nur träumen. Seit Arnold das Zepter im Mittelfeld des Fußball-Bundesligisten von dem Brasilianer übernommen hat und Diego auf der rechten Seite spielt, läuft es wieder beim VfL. „Das war eine gute Entscheidung vom Trainer“, befand Diego glücklich über die Maßnahme von VfL-Coach Dieter Hecking nach der 0:2-Schmach im Derby vor drei Wochen gegen Aufsteiger Eintracht Braunschweig.
Hecking selbst hatte mit seinen Aussagen nach dieser Pleite Diskussionen über die Abhängigkeit im Spiel von Diego und damit über dessen Zukunft entfacht. In der Folge wurde gar darüber spekuliert, Diego könnte angesichts seines im Sommer auslaufenden Vertrages bereits im Winter den VfL verlassen. Diese Möglichkeit ist längst vom Tisch und spätestens seit Samstag wird Diego auch nicht mehr infrage gestellt. „Das war von Diego ein richtig gutes Spiel“, meinte Hecking nach dem lockeren Sieg gegen Werder und fügte hinzu: „Im Verbund mit den anderen Mittelfeldspielern.“
Durch die Umstellung im Mittelfeld scheint Diego von der Last befreit, den VfL alleine zum Sieg führen zu müssen. Gegen Werder spielte Arnold wie schon in Augsburg wieder zentral hinter den Spitzen, zudem brachte Hecking mit Ivan Perisic auf der linken Seite mehr Offensivkraft für Marcel Schäfer von Beginn an. Der Plan ging auf. Alle drei wirbelten deutlich flexibler als zuvor mit Diego hinter den Spitzen. Vor allem Arnold stach heraus. „Mir gefällt die Rolle“, sagte der 19-Jährige verständlicherweise.
Bereits beim 2:1 in der Vorwoche in Augsburg hatte Arnold getroffen, diesmal ebnete er mit seinem frühen Volleytor zum 1:0 (7. Minute) den Weg zum hoch verdienten Sieg, den Oldie Ivica Olic (72.) und Perisic (89.) abrundeten. „Er ist ein guter Junge, momentan hilft er uns sehr“, lobte Torhüter und Kapitän Diego Benaglio.
Durch den zweiten Sieg nacheinander kletterte Wolfsburg auf einen Europapokalrang. Die Versöhnung mit den Fans nach der bitteren Derby-Pleite ist zunächst gelungen. „Wir versuchen, sie mit guten Leistungen und Siegen wieder auf unsere Seite zu holen“, meinte Matchwinner Arnold. Identifikationsfiguren wie er, der als 15-Jähriger nach Wolfsburg kam und als Eigengewächs gilt, helfen dabei enorm. Zu sehr zehrt das Image des traditionslosen Werksclubs, der sich mit den VW-Millionen einen Söldner nach dem anderen holt, an der Fanseele. „Maximilian Arnold tut dem VfL gut“, kommentierte Manager Klaus Allofs daher. Nicht nur den Fans, sondern auch Diego.