Europa-Klausel für Schuster beim VfL Wolfsburg?
Wolfsburg (dpa) - Auf den designierten Trainer Bernd Schuster wartet beim VfL Wolfsburg eine schwere Aufgabe. Der frühere Fußball-Nationalspieler soll nach Informationen der „Bild-Zeitung“ zunächst einen Vertrag bis 2014 erhalten.
Der Kontrakt würde sich automatisch um ein Jahr verlängern, wenn sich der Bundesligaclub in der nächsten Saison für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert. Ein Vereinssprecher wollte am Freitag die Europa-Klausel nicht kommentieren.
Die Wolfsburger möchten den Nachfolger von Interimscoach Lorenz-Günther Köstner in den nächsten Tagen vorstellen. Einen genauen Termin gab es zunächst aber nicht. VfL-Manager Klaus Allofs hatte Schuster als Kandidaten bestätigt und hinzugefügt. „Aber es müssen alle Rahmenbedingungen stimmen.“ Dafür sei nicht nur der sportliche Erfolg wichtig. „Wir müssen aber auch Kontinuität, Struktur und Ruhe in den Verein bekommen“, betonte Allofs.
Im Umfeld des Vereins hat die Personalie Schuster aber eher für Unruhe gesorgt. Zahlreiche VfL-Fans sind gegen die geplante Verpflichtung des früheren Meistertrainers von Real Madrid, der am Samstag seinen 53. Geburtstag feiert. Die Anhänger machen ihren Unmut und ihr Unverständnis für die Entscheidung von Allofs in Internet-Foren publik.
Auch die örtlichen Medien kommunizierten ihre Vorbehalte gegen Schuster in ungewöhnlicher Form. Zeitungs-Kommentare mit der Überschrift „Bitte nicht“ klingen nicht nach einem „Herzlich Willkommen“ für den gebürtigen Augsburger, der bereits 2005 und 2010 Gespräche mit dem VfL führte und seit März 2011 ohne Job ist.
Schuster, der bisher noch keinen Bundesligaclub trainiert hat, gilt als Freund von Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz. Der bevorzugt bei seinen Personalentscheidungen gerne große Namen. Schuster war in seiner aktiven Zeit ein Weltklassespieler. Von daher würde er gut in eine Reihe mit Stefan Effenberg, Dieter Hoeneß, Felix Magath oder Klaus Allofs passen, die alle in Wolfsburg tätig waren oder es noch sind.