Ex-Clubchef Born bietet Werder Hilfe an

Bremen (dpa) - Jürgen L. Born, früherer Vorstandschef bei Werder Bremen, hat dem krisengeschüttelten Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga seine Hilfe angeboten.

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„Wenn ich gerufen werde, dann bin ich da - und wenn`s auch nur für eine kurze Zeit ist. Ich lasse meinen Verein nicht untergehen“, sagte der 74-Jährige im Interview des „Weser-Kurier“. Einschränkend fügte er hinzu: „Ich weiß aber, dass Werder selbst das nicht so gerne möchte - und ich will mich nicht aufdrängen.“

Born unterstützt den Vorschlag des Vereinspräsidenten Klaus-Dieter Fischer, der in einem überschaubaren Umfang Schulden machen will, um den Abstieg zu verhindern. Der Fischer-Vorstoß hat in Bremen eine Diskussion über die grundsätzliche Ausrichtung des Vereins ausgelöst. Die Debatte hätte sich der frühere Clubchef eher gewünscht. „Ja, man hätte auch in der Sommerpause über diese Themen nachdenken können. Aber in der Sommerpause hat niemand gedacht, dass Werder so schnell auf dem letzten Tabellenplatz landet“, sagte Born.

Er verhehlte seine Vorbehalte gegen Aufsichtsratschef Willi Lemke nicht. Der frühere Werder-Manager ist bis Ende 2015 gewählt. „Es gibt in Bremen eindeutig Ressentiments gegen ihn. Sonst würden ihn doch nicht so viele Menschen in Leserbriefen oder Kommentaren im Internet kritisieren. Das ist ein wunder Punkt bei Werder“, argumentierte Born.

Zum heiß diskutierten Thema „Rücktritt von Lemke“ sagte er: „Fischer geht am Jahresende. Lemkes Beliebtheit ist nicht so irre groß. Also sollte da was unternommen werden.“ Allerdings rechnet er nicht damit, dass der UN-Sonderberater von seinem Posten als Werder-Aufsichtsrat zurücktritt. „Wenn aber Werder Bremen zu mir kommt und sagt, du musst hier für die letzten anderthalb Jahre einspringen, dann würde ich das machen“, meinte Born.

Dagegen kritisierte Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry vehement Spekulationen, nach denen potenzielle Geldgeber ihr Engagement bei Werder mit einem Rücktritt Lemkes verknüpfen sollen. „Ich distanziere mich als Vertreter des Vereins ganz stark von diesem Gerücht. Ich finde es schade, dass durch solch eine haltlose Geschichte sowohl den Unternehmen als auch Werder Bremen geschadet wird“, erklärte Filbry der „Kreiszeitung Syke“.

Zur Schulden-Problematik und dem Fischer-Vorstoß hielt er sich bedeckt: „Fischer hat in seiner Rolle als Gesellschafter des Clubs gesprochen. Das ist sein gutes Recht. Und in dem Fall auch seine Verantwortung“, sagte Filbry.