Fall Breno: Hoeneß muss Kritik einstecken

München (dpa) - Nach seinen heftigen Aussagen zum Urteil im Fall Breno erntet Bayern-Präsident Uli Hoeneß reichlich Kritik aus der Fußball-Bundesliga.

„Gott sei Dank macht die deutsche Justiz keinen Unterschied darin, welchen Beruf einer hat. Breno hat die Tat selbst verschuldet und zu verantworten“, sagte Martin Bader, Manager des früheren Breno-Clubs 1. FC Nürnberg.

Der frühere FC-Bayern-Verteidiger Breno war in München wegen schwerer Brandstiftung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Hoeneß hatte die Justiz dafür kritisiert - und in der „Bild“ die Frage aufgeworfen, ob bei Urteilen nicht differenziert werden müsse zwischen „einem Maurer, der seinen Beruf weiter ausüben kann, wenn er wieder rauskommt, und einem jungen Fußballspieler, der absolut nichts anderes kann als Fußball spielen“.

Auch Eintracht Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen kritisierte die Aussagen des langjährigen Bayern-Managers. „Uli Hoeneß hätte gut daran getan, auf den Vergleich zu verzichten.“

Das Landgericht München sah es Anfang Juli als erwiesen an, dass Breno im vergangenen Jahr vorsätzlich seine Villa im Vorort Grünwald in Brand gesteckt hat. Brenos Verteidigung hat allerdings gegen das Urteil inzwischen Revision eingelegt. Mit einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes ist frühestens im Spätherbst zu rechnen.

In dem Landgerichts-Urteil stecke „eine solche soziale Härte, das hätte das Gericht meiner Meinung nach berücksichtigen müssen“, meinte Hoeneß. Auch Bader, der beim Champions-League-Finale Mitte Mai in München noch Kontakt zum 22 Jahre alten Brasilianer hatte, sieht auf Breno schwere Zeiten zukommen. „Wenn er wieder aus dem Gefängnis kommt, fängt er bei Null an, wenn die Karriere nicht sogar kaputt ist“, äußerte der FCN-Vorstand.