FC Augsburg mit „Knallern vor der Nase“
Augsburg (dpa) - Schalke, Leverkusen, Bayern - kaum ist der Klassenverbleib so gut wie sicher, warten die Großen auf den FC Augsburg.
„Wir bekommen jetzt ein paar Knaller vor die Nase gesetzt“, sagte André Hahn vor dem Bundesligaspiel am Freitag. Der Löw-Kandidat will mit seiner Mannschaft gegen den FC Schalke 04 da weitermachen, wo sie zuletzt aufgehört hat. „Wir wollten nicht absteigen, das ist uns gelungen. Jetzt haben wir nichts mehr zu befürchten. Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen“, kündigte Hahn an.
Schalke verbuchte in den vergangenen 15 Bundesligapartien 30 Punkte, Augsburg 28. Nur der Triple-Sieger aus München fuhr in diesem Zeitraum mehr Zähler (45) ein. Doch im Endspurt der Saison warten die wahren Prüfungen auf die Schwaben: Auf dem Höhepunkt der Vereinsgeschichte stehen in den kommenden Wochen gleich vier Spiele gegen Top-Clubs auf dem Programm, die in der Tabelle allesamt vor dem FCA platziert sind. Schalke (H), Wolfsburg (A), Leverkusen (H), Mainz (A) und Bayern (H) heißen die nächsten Aufgaben.
„Wir befinden uns in einer guten Ausgangsposition. Jeder freut sich. Wir wollen eine Top-Vier-Mannschaft bezwingen“, betonte Coach Markus Weinzierl. Die höchste Bundesliga-Punktzahl in der Vereinsgeschichte ist bereits egalisiert - und das nach 24 Spieltagen (bisheriger Bestwert: 38 Punkte in 2011/12). Beim 2:1-Sieg in Gladbach sicherte sich die das Überraschungsteam wohl den vorzeitigen Klassenerhalt. „Ich glaube, in den vergangenen zehn Spielzeiten ist mit 38 Punkten keiner abgestiegen“, erläuterte der Trainer. Doch seit dem Aufstieg in die Bundesliga hat der FCA noch kein Spiel gegen einen Großen gewonnen. Das soll sich nun ändern.
„Schalke hat eine sehr kompakte Mannschaft, die mit Klaas-Jan Huntelaar, Julian Draxler und Max Meyer hervorragende Fußballer in ihren Reihen hat“, erklärte Weinzierl. Jan Moravek will zum Auftakt des Spieltags vor ausverkauftem Haus gegen seinen Ex-Club zeigen, „was wir draufhaben“. Utopisch ist der internationale Fußball nun selbst für zurückhaltende Augsburger nicht mehr.
Schalke ist gewarnt. „Augsburg hat sich in seiner Leistung super entwickelt, da passt momentan alles. Vor der Saison haben viele prognostiziert, dass sie wieder gegen den Abstieg spielen würden. Jetzt sind sie in einer Phase, in der sie nur gewinnen können“, kommentierte Sportvorstand Horst Heldt. Seine Hoffnung: „Vielleicht kommen jetzt, da sie schon Sechster sind, auch Gedanken auf, was möglich wäre“, sagt er. Das könne sich seiner Meinung nach auch leistungshemmend auswirken.
In jedem Fall wollen die Gelsenkirchener ihre Jagd auf die noch besser platzierten Teams von Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund fortsetzen. Schon mit einem Remis könnte der Revierclub zumindest bis Samstag den punktgleichen Tabellendritten Leverkusen überholen, der beim Spitzenreiter Bayern München gefordert ist. Trainer Jens Keller stuft die Aufgabe bei der Überraschungself jedoch als knifflig ein: „Die machen dort einen sehr guten Job“, lobte er. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen.“ Weiterhin verzichten muss Keller auf die verletzten Jefferson Farfán und Christian Fuchs.
Bisher ist es dem FCA noch nicht gelungen, ein Pflichtspiel gegen Schalke zu gewinnen. Bei sechs Aufeinandertreffen konnten die Schwaben zwar in zwei Heimspielen punkten, doch stehen dem auch vier Niederlagen gegenüber. „Diese Statistik wollen wir unbedingt verbessern“, sagte Moravek.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
FC Augsburg: Manninger - Vogt, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek - Baier - Hahn, Moravek, Altintop, Werner - Bobadilla
Schalke 04: Fährmann - Hoogland, Höwedes, Matip, Kolasinac - Boateng, Neustädter - Obasi, Meyer, Draxler - Huntelaar
Schiedsrichter: Dankert (Rostock)