FC Bayern holt Rafinha - Lahm vor Seitenwechsel

München/Frankfurt (dpa) - Der FC Bayern München hat neben dem Millionen-Transfer von Fußball-Nationaltorhüter Manuel Neuer am Mittwoch auch die Verpflichtung des Brasilianers Rafinha perfekt gemacht.

Der 25 Jahre alte Abwehrspieler unterschrieb einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2014 beim deutschen Rekordmeister. Über die Ablösemodalitäten hat der FC Bayern mit dem italienischen Erstligisten FC Genua Stillschweigen vereinbart.

Rafinha soll dem Vernehmen nach etwas mehr als fünf Millionen Euro kosten. „Mit Rafinha haben wir einen gestandenen und erfahrenen Spieler verpflichtet, der unserer Abwehr zusätzliche Stabilität verleihen und uns auch spielerisch weiterhelfen wird“, erklärte Sportdirektor Christian Nerlinger auf der Internetseite des Rekordmeisters.

„Ich freue mich sehr, dass der Wechsel geklappt hat und ich wieder in der Bundesliga spielen kann“, sagte Rafinha, der von 2005 bis 2010 für den FC Schalke gespielt hatte, ehe er nach Italien wechselte. Mit den Bayern will Neuers einstiger und künftiger Teamkollege „endlich die Titel gewinnen, die mir bisher versagt geblieben sind“.

Kapitän Philipp Lahm geht davon aus, dass er nach der Verpflichtung von Rafinha wieder von der rechten auf die linke Abwehrseite wechseln wird. „Bei Bayern hat es noch kein finales Gespräch über meine Position gegeben. Ich glaube aber kaum, dass Rafinha linker Verteidiger spielen möchte“, sagte der 27 Jahre alte Lahm in Frankfurt am Main bei einer Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft.

Lahm war beim FC Bayern vor zwei Jahren von der linken auf die rechte Abwehrseite gewechselt. Verschiedene Akteure konnten auf der linken Verteidigerposition Lahm jedoch dauerhaft auf höchstem Niveau nicht ersetzen. Zuletzt wechselten sich in München Diego Contento und Danijel Pranjic hinten links ab, zeitweise auch Mittelfeldspieler Luiz Gustavo. Mit der Verpflichtung von Rafinha dürfte das Problem für den neuen Trainer Jupp Heynckes gelöst sein. Zumal Bayern-intern viele Lahm ohnehin links für noch stärker halten als rechts.

Für Lahm könnte das auch in der Nationalmannschaft Konsequenzen haben. Bundestrainer Joachim Löw hatte angekündigt, dass er sich bei einem Seitenwechsel Lahms bei Bayern dem womöglich „anpassen“ werde. Löw will nicht, dass Lahm zwischen Verein und DFB-Team ständig die Positionen wechselt. Lahm selbst betonte, dass er das in der Vergangenheit aber auch „schon hinbekommen“ habe. Seine Zukunft dürfte aber im Bayern- und Nationaltrikot wieder links liegen.