FC Bayern: Ribéry setzt auf mehr „Aggressivität“
München (dpa) - Nach dem Liga-Fehlstart durfte der Bayern-Block im Nationalteam den 3:2-Sieg gegen Brasilien feiern, jetzt wollen und sollen Philipp Lahm & Co. auch ihren Club auf Kurs bringen.
Zunächst stand nach der unbeschadeten Rückkehr aller 16 Profis von ihren Länderspielreisen nach Bayern-Angaben erst einmal ein regeneratives Beachvolleyball-Spiel auf dem Programm. Nach dem kurzen Durchschnaufen soll dann nach Wunsch von Franck Ribéry am Samstag beim VfL Wolfsburg eine andere Mannschaft als gegen Gladbach auf dem Platz stehen.
„Wir müssen ein bisschen mehr Aggressivität zeigen. Ich hoffe, wir machen ein gutes Spiel, wir müssen drei Punkte holen“, sagte der Franzose. „Es ist noch früh, wir haben erst ein Spiel gespielt. Aber wir müssen jetzt aufwachen, nicht erst in zwei, drei Spielen. Dann ist es zu spät.“ Gehofft wird dabei auch auf Schwung durch die DFB-Kicker. „Sie kennen sich perfekt und das ist auch gut für den FC Bayern“, sagte Ribéry. Die drei Spiele gegen Wolfsburg, den FC Zürich und den Hamburger SV binnen einer Woche müsse man gewinnen.
Nur 48 Stunden blieben Trainer Jupp Heynckes, um das Team nach der ernüchternden Auftaktniederlage gegen Borussia Mönchengladbach für das Wiedersehen mit Ex-Trainer Felix Magath und dem früheren Bayern-Profi Hasan Salihamidzic einzustimmen. Die kurze Zeit sei kein Nachteil, meinte Ribéry, es könne gut für den Kopf der Spieler sein, wenn man zwei, drei Tage weg sei. Wie eben mit den Nationalteams. Und Erfolgserlebnisse gab es da genug - Ivica Olic feierte zum Beispiel sein Nationalelf-Comeback.
Ribéry selbst war nicht bei Frankreichs Auswahl, die im Testspiel gegen Chile nicht über ein 1:1 hinaus kam. Nach überstandener Sprunggelenksverletzung brachte sich der Mittelfeldstar in München weiter in Form. Dem 30-Minuten-Auftritt beim 0:1 gegen Mönchengladbach sollen 90 Minuten gegen Wolfsburg folgen. „Ich bin ein Spieler und will immer spielen.“
Ribéry und der früher nach dem abgesagten England-Länderspiel zurückgereiste Arjen Robben sollen dem FC Bayern das geben, was dem gegen Gladbach zu schablonenhaft agierenden Team gefehlt hatte. „Wir sind sehr selbstbewusst und optimistisch in dieses Spiel gegangen, aber man hat auch deutlich gesehen, dass unser Offensivspiel gestockt hat, Inspiration, Kreativität und das letzte Stück Entschlossenheit gefehlt haben“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger. „Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft in Wolfsburg die richtige Antwort geben wird.“
Allen voran Ribéry will den zurückgefundenen „Spaß“ unter Heynckes jetzt auf dem Platz mit Tricks und Toren zeigen. „Ich gebe Gas auch für den Trainer. Für mich ist es gut mit ihm, ich habe eine gute Beziehung“, sagte der sensible Fußball-Künstler, der einmal mehr auf die „schweren zwei Jahre“ mit Louis van Gaal hinwies.
Viel hat Ribéry in der Vorbereitung gearbeitet und im Kampf um Titel will der Moslem nicht durch den Fastenmonat Ramadan an Kraft verlieren. „Das geht nicht. Das ist sehr schwer für einen Profi. Man trainiert jeden Tag sehr intensiv, muss Essen und Trinken“, sagte der 28-Jährige.