Frankfurt: Zukunft mit Skibbe, Köhler, Schwegler
Belek (dpa) - Im Nachbarhotel schlägt sich Schalke 04 mit den Eskapaden von Jefferson Farfan herum. Vier Straßen weiter baut der 1. FC Köln sein halbes Team um. Nur Eintracht Frankfurt treibt im Trainingslager im türkischen Belek vergleichsweise geräuschlos wichtige Personalentscheidungen voran.
Trainer Michael Skibbe hat sich mit Vorstandschef Heribert Bruchhagen über die Verlängerung seines auslaufenden Vertrages geeinigt. Auch die Stammspieler Benjamin Köhler und Pirmin Schwegler werden wohl beim Fußball-Bundesligisten bleiben. „Wir alle möchten, dass sich die Eintracht sportlich weiter entwickelt“, sagte Skibbe.
Die grundsätzliche Einigung zwischen ihm und Bruchhagen muss nun noch offiziell besiegelt werden. „Das kann man so sagen. Wir werden das im Vorstand bestätigen und den Vertrag beim Aufsichtsrat vorlegen“, erklärte der Clubchef. Bruchhagen flog am Freitag nach Frankfurt zurück, letzte Hürden erwartet er auf seinem Verfahrensweg nicht mehr. „Die hat es bislang noch nie gegeben“, meinte er.
Auch Skibbe geht davon aus, seinen neuen Vertrag bald unterzeichnen zu können. „Die Eintracht möchte, dass ich bleibe, und ich möchte bei der Eintracht bleiben“, sagte er. Entscheidend sei dabei eine weitgehende Einigkeit über die sportliche Konzeption: „Wir dürfen keine Leistungsträger verlieren.“ Das war für den 45-Jährigen der wichtigste Punkt in den Gesprächen. „Die ersten 15 sollen bleiben. Dazu wollen wir den Kader verschlanken“, betonte er.
Die ersten Schritte in diese Richtung sollen die bevorstehenden Vertragsverlängerungen mit Köhler und Schwegler sein. „Bei Köhler ist sich die Eintracht grundsätzlich mit dem Spieler einig, bei Pirmin sind wir noch nicht ganz so weit“, erklärte der Trainer. Bruchhagen bestätigte der „Frankfurter Rundschau“ im Fall des Schweizers aber: „Tendenziell sind die Inhalte besprochen und geregelt.“
Das Problem ist nur: „Unsere angespannte Finanzsituation bleibt, und sie wird es auch im nächsten Jahr geben“, sagte Skibbe. Die Verträge der Leistungsträger zu verlängern bedeutet automatisch auch, zahlreiche Reservisten abgeben zu müssen und im Sommer kaum neue Spieler holen zu können. Für die laufende Saison rechnet die Eintracht mit einem Defizit von rund drei bis fünf Millionen Euro. Von Profis wie Marcel Heller, Markus Steinhöfer oder Nikola Petkovic würden die Frankfurter sich deshalb gern sofort trennen. „Aber derzeit tut sich da nicht wirklich etwas“, meinte Skibbe.