Geduld von Hummels arg strapaziert

La Manga (dpa) - Die Kollegen jagen dem Ball hinterher, passen, dribbeln, schießen, köpfen. Mats Hummels würde das ebenso gerne machen.

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Doch nicht einmal zwei Wochen vor dem Rückrunden-Start in der Fußball-Bundesliga darf der Nationalverteidiger im Trainingslager von Borussia Dortmund noch immer nicht spielen. „Das ist eigentlich der fieseste Moment. Man hat das Gefühl, dass man fit ist. Aber es macht doch noch keinen Sinn“, sagte der 25-Jährige im Trainingscamp der Borussia im spanischen La Manga.

Am 19. November 2013 hatte sich Hummels im Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in London gegen England (1:0) einen knöchernen Bandausriss am Fersenbein zugezogen. In Spanien setzt er abseits der Kollegen sein Aufbauprogramm fort. Sein erklärtes Ziel ist nun, nach dem Auftaktspiel gegen den FC Augsburg ins Mannschaftstraining einzusteigen und am 31. Januar bei Eintracht Braunschweig wieder zur Verfügung zu stehen. „Ich möchte schon mindestens fünf bis sieben Einheiten haben, ansonsten macht das keinen Sinn“, erklärte er zu seinem Vorhaben.

Hummels ist ein zielstrebiger Mensch, der etwas erreichen möchte. Geduld zu haben, gehört zum Erfolg auch dazu. „Eigentlich bin ich ungeduldig“, gestand er. „Aber wenn man die Prognose bekommt, dass man neun, zehn Wochen pausieren muss und den Gips sieht, findet man sich schnell damit ab“, sagte der Führungsspieler.

Als belastend empfand er in diesen Wochen die Zuschauerrolle. „In der Liga war es sehr schwer zuzuschauen. Dass der Mannschaft da ein paar Prozent fehlten, war klar“, sagte er. Deshalb sei es ungemein wichtig gewesen, dass man in der Champions League und im DFB-Pokal überwintert habe. Dass Borussia Dortmund mit bewährten Kräften in der Rückrunde zu alter Stärke zurückfindet und Ziele verwirklichen kann, daran hat der Nationalspieler keine Zweifel. „Wenn wir das abrufen, was wir können, haben wir zu viele Leute mit Qualität. Ich rechne dann mindestens mit Platz drei“, befand der BVB-Profi.

Hummels zeigt Selbstbewusstsein, das nicht unbegründet ist. Auch um die WM-Teilnahme in Brasilien bangt er nicht. „Ich habe noch Glück gehabt mit dem Zeitpunkt der Verletzung. Bei zehn Wochen Ausfallzeit habe ich durch die Winterpause nur vier Wochen Spiele verpasst“, sagte der Verteidiger. Er wolle zunächst mit den Club-Kollegen Erfolg haben. Von Mitte Mai an könne man sich dann „auf die Nationalmannschaft konzentrieren“.

Bis dahin möchte Hummels auch wieder voll im Spielbetrieb sein. Einen Schritt nach vorne gab es für ihn am Dienstag immerhin. Hummels: „Ich habe seit langer Zeit endlich mal wieder einen Ball am Fuß gehabt.“