Gerüchte um Guardiola - FC Bayern: „Alles Unsinn“

München (dpa) - Die Gerüchte um Josep Guardiola wollen beim FC Bayern einfach nicht verstummen. Obwohl der langjährige Coach des FC Barcelona sein Sabbatjahr in New York verbringt, scheint der begehrteste Trainer der Welt in Europa allgegenwärtig.

Manchester United, FC Chelsea, Manchester City - wann immer derzeit ein Spitzenclub einen Premiumcoach sucht, fällt der Name des smarten 41-Jährigen. Nun musste der deutsche Fußball-Rekordmeister aus München erneut Spekulationen um eine sich angeblich abzeichnende Verpflichtung von Guardiola zur neuen Saison zurückweisen.

„Das ist alles Unsinn“, erklärte Bayern-Mediendirektor Markus Hörwick und bekräftigte: „Wir sprechen erst mit Jupp Heynckes.“ Der 67-Jährige, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, sei der erste und einzige Ansprechpartner des Clubs. Eine Entscheidung über den künftigen Coach des Bundesliga-Tabellenführers solle wie geplant „vermutlich bis März“ getroffen werden.

„Wichtig ist, dass wir souverän und klug auftreten“, betonte Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge am Rande des Neujahresempfangs der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur anstehenden Trainer-Frage. Eine inhaltliche Stellungnahme lehnte Rummenigge aber ab: „Ich habe zu den Spekulationen - ob aus England oder Italien - noch nie Stellung bezogen. So werde ich es auch heute halten.“

Der italienische TV-Sender Sky Italia hatte zuvor von der sich abzeichnenden Annäherung zwischen den Münchnern und „Pep“ berichtet. Der frühere Nationalspieler, der im Mai 2012 nach vier Jahren und 14 Titeln seinen Hut beim FC Barcelona genommen hatte, habe sich während seiner selbst gewählten Auszeit in New York mit Bayern-Vertretern getroffen. Handfeste Quellen blieb der Sender jedoch schuldig.

Guardiola hatte erst vor einer Woche angekündigt, nach seinem Sabbatjahr in der kommenden Saison eine neue Aufgabe annehmen zu wollen. „Ich habe Lust, wieder Trainer zu sein“, sagte der Starcoach am Rande der Weltfußballer-Gala der FIFA in Zürich.

Einzelheiten seiner Zukunftspläne wollte er aber nicht mitteilen - ausdrücklich auch nicht mit Blick auf den deutschen Rekordmeister. „Der Trainer von Bayern München ist Jupp Heynckes. Bayern München hat einen Trainer, das wäre mangelnder Respekt von meiner Seite“, betonte der begehrteste Coach der Welt brav. So brav wie Bayern-Mediendirektor Hörwick, der am Dienstag fragte: „Ist Bayern München ein seriöser Club oder ein unseriöser Club?“

Auf jeden Fall ein Club, der vorsorgt. Und natürlich würde der erfolgsverwöhnte Guardiola bestens zu den unter dem ehrgeizigen Sport-Vorstand Matthias Sammer noch einmal gewachsenen Ansprüchen des FC Bayern passen. Bereits Mitte Juni des vergangenen Jahres waren erstmals die Gerüchte über eine mögliche Liaison der Münchner mit dem Super-Trainer aufgetaucht. „Sport Bild“ und „Bild“-Zeitung hatten berichtet, Guardiola habe seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt.

„Wenn die Sprachbarriere nicht wäre, würde ich sagen, dass Pep Guardiola sicherlich einer für uns wäre“, hatte Präsident Uli Hoeneß schon früh in einem Interview des „Focus“ betont. Auch der frühere Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld sprach sich für den Spanier aus, sah aber als zwingende Voraussetzung einen Deutsch-Kurs. Dafür hat Guardiola bis zum Sommer aber noch genug Zeit.