Borussia Mönchengladbach Gladbachs André Schubert stellt sich erster Fragerunde
Mönchengladbach. Seit dem 29. Juni bereitet Trainer André Schubert den Kader von Borussia Mönchengladbach auf die Saison vor. Gut gelaunt stellte sich der 44-Jährige im Trainingslager von Rottach-Egern einer ersten Fragerunde.
Schubert über...
...die Bedingungen am Tegernsee: Ich bin zum ersten Male hier. Das Hotel ist prima und hat eine schöne Lage direkt am See. Die Umgebung haben wir schon bei einer Radtour erkundet. Insgesamt sind die Rahmenbedingungen perfekt, weil sich auch der Trainingsplatz in einem hervorragenden Zustand präsentiert.
...den Stand der Vorbereitung: Wir stehen erst am Anfang eines langen Weges, sind aber gut rein gekommen und die Spieler machen alle einen körperlich fitten Eindruck. Sie ziehen konzentriert und ehrgeizig mit. Keiner muss angetrieben werden und auch bei den Athletik-Übungen ist jeder diszipliniert bei der Sache. Durch die wegen der Champions-League-Qualifikation recht langen Vorbereitung werden wir ihnen nach dem Trainingslager dann noch einmal fünf Tage zur Regeneration frei geben.
...die Abgänge: Martin Stranzl, Roel Brouwers und Branimir Hrgota haben ja leider nicht so viele Spiele bestritten. Granit Xhaka als Führungsfigur und der unterschätzte, aber enorm fleißige und vielseitige Havard Nordtveit verändern das Gesicht der Mannschaft. Wir müssen uns neu finden.
...den möglichen Durchbruch des im Winter für acht Millionen Euro von Borussia Dortmund geholten Jonas Hofmann: Er hat jetzt ein deutlich besseres Zweikampfverhalten, daran haben wir intensiv mit ihm gearbeitet. Ich probiere ihn im Mittelfeld derzeit etwas zurückgezogener aus, allerdings sind die Übergänge zwischen "Sechsern", "Achtern" und "Zehnern" ja sehr fließend. Insgesamt bedeutet das für Jonas, dass er besser eingebunden ist und viele Ballkontakte bekommt. Das macht ihn in seinem Spiel sicherer. Er wird uns mit seiner Laufstärke, Schnelligkeit und dem Blick für Räume enorm helfen.
...das System: Ich halte nicht viel von der System-Frage. Das Spiel hat sich gewandelt, die Spieler sind bedeutend flexibler geworden. Ich spreche daher lieber von einer Grundordnung und da wir diese in der Rückrunde als 3-5-2 interpretiert haben, beginnen wir in der Vorbereitung auch damit. Die Spieler fühlen sich wohl darin und die Zugänge lassen sich deshalb schneller integrieren. Aber ich bin kein Verfechter von dieser oder jener Variante. Ich präferiere keine derart, dass sie bei mir in Stein gemeißelt ist. Die Frage ist, was gegen den jeweiligen Gegner gut für uns ist. Wir müssen stets kreativ sein und für jede gegnerische Anordnung eine Lösung haben. Daher bleibt das 4-4-2 eine Variante, die ich nun noch mit einem 4-3-3 bereichern möchte. Entscheidend ist, dass wir nichts machen, was den Spielern ihrer individuellen Qualitäten beraubt.
...die Spielidee: Wir wollen viel den Ball besitzen und wenn wir ihn nicht haben, dann wollen wir ihn schnell erobern. Da dies nicht gegen jede Mannschaft gelingen wird, ist ein flexibles Kombinationsspiel wichtig. Es gilt zu wissen, wie ich gegen wen angreife.