Gladbachs ultimative Offensive

Der Trainer als oberster Mahner. Derart konsequent hat Lucien Favre als Cheftrainer und Chefkritiker zugleich Borussia Mönchengladbach nach Europa geführt. Diese Linie führte der Schweizer trotz des 3:2-Erfolgs im ersten Play-off-Spiel der Europa League bei FK Sarajevo nachhaltig fort.

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„Wir haben noch viel Arbeit vor uns, wir müssen besser verteidigen,“ urteilte Favre, für den Gegentore der große Makel in seinem Verständnis vom Fußball sind. So viel Selbstkritik des Trainers hat in Gladbach gleichwohl zu stetem sportlichen Wachstum geführt.

Wer vier von fünf Zugängen für die Offensive verpflichtet, kann kaum mehr verbergen, was er vor hat. Und wenn der fünfte Neue in Yann Sommer auch noch Torhüter ist, liegt die Strategie offen. André Hahn, Ibrahima Traoré, Fabian Johnson und Thorgan Hazard erhöhen die Flexibilität in der Offensive nach den Wünschen von Favre. Der muss nun die knifflige Aufgabe meistern, alle bei Laune zu halten, weil zahlreiche Etablierte Platz auf der Bank oder der Tribüne nehmen müssen. Kapitän Filip Daems etwa war weder im Pokal noch in Sarajevo im Kader. Und die Rückkehr von Weltmeister Christoph Kramer und Torjäger Max Kruse verschärft die Situation. ste