Audi Cup Große Namen, hohes Niveau? Bayern vor Klopp und Atletico
München (dpa) - Diego Simeone hörte nichts. Daher stand Jürgen Klopp vom Hocker auf, ging zu seinem Trainerkollegen und stöpselte dessen Kopfhörer in das Übersetzungsgerät ein. Dann grinste Klopp breit.
So hochkarätig das Viererturnier mit Atletico Madrid, dem FC Liverpool, dem SSC Neapel und Gastgeber FC Bayern besetzt ist, Wettkampfform ist von den Teilnehmern des Audi Cups nicht zu erwarten. Das machte Liverpool-Coach Klopp vor dem Halbfinale gegen die Bayern am Dienstag (20.30 Uhr) deutlich. „Das ist noch keine Standortbestimmung“, sagte der frühere Bundesliga-Trainer und kokettierte, dafür sei allein schon der gastgebende deutsche Fußball-Rekordmeister zu stark.
Für die Bayern geht es nach der holprigen Werbereise durch Asien mit drei Niederlagen in vier Testspielen darum, in Stimmung zu kommen vor dem Supercup am Samstag bei Borussia Dortmund. Das machte Coach Carlo Ancelotti deutlich. „Das ist ein Turnier von hohem Niveau mit starken Mannschaften“, sagte Ancelotti und sprach vom letzten Test vor dem „ersten Pflichtspiel“. Die erst am Wochenende ins Bayern-Training eingestiegenen Profis Niklas Süle, Sebastian Rudy, Arturo Vidal und Joshua Kimmich werden gegen Liverpool ebenso geschont wie die zuletzt angeschlagenen Jerome Boateng und Arjen Robben, sagte Ancelotti.
Überhaupt steht für alle vier Trainer ganz oben auf der Agenda, bloß keine Spieler vor Saisonbeginn zu verlieren. Vor allem für Liverpool und Napoli geht es schon Mitte August um viel, gilt es doch, sich in den Qualifikations-Playoffs für die Champions League durchzusetzen. „Wir haben ein schweres Programm, es geht Schlag auf Schlag. Das wird eine Herausforderung“, sagte Klopp und ergänzte: „Es wird aber auch eine Herausforderung, zwei Mannschaften aufzustellen.“ Er will so wenigen Profis wie möglich zwei Spiele innerhalb 24 Stunden zumuten.
Im ersten Match des Audi Cups am Dienstag (17.45 Uhr) treffen Madrid und Neapel aufeinander. Für Atlético-CoAch Diego Simeone kommt die Partie früh in der Vorbereitung. „Wir müssen uns erstmal zurechtfinden“, sagte er. Neapels Maurizio Sarri scherzte als noch unerfahrenster Coach des Turniers bei einer Pressekonferenz am Montag: „Ich fühle mich hier ein bisschen wie ein Eindringling.“
Harte Neuigkeiten gab es übrigens nicht zu verkünden: Simeone wollte ebenso wenig um seinen möglichen Neuzugang Diego Costa reden wie Klopp über die Transfergerüchte um Philippe Coutinho und Leipzigs Naby Keita. Nur eines ließ der Deutsche nicht unerwähnt: Dass er bei seinem bis dato letzten Spiel in der Allianz Arena mit Dortmund das Elfmeterschießen im DFB-Pokal-Halbfinale gewann. „Hehe“, sagte er.