Guardiola, ein normaler Trainer
Die erste Einheit des Spaniers beim FC Bayern München vor 8000 Zuschauern verlief wenig spektakulär.
München. Um 17.02 Uhr betrat er tatsächlich den Rasen der Allianz-Arena. Kein weißer Rauch war zu sehen. Es war auch keine Marienerscheinung. Gemessen an dem öffentlichen Interesse, das Pep Guardiolas erste Übungseinheit als Trainer des FC Bayern begleitete, schien alles möglich zu sein. Doch Guardiola schwebte keineswegs über den Fußballplatz.
Er trug, wie der restliche Betreuerstab, ein langärmliges weißes Oberteil samt dunkler kurzer Hose. Wie schon bei der montäglichen Pressekonferenz gab sich der 42-Jährige anfangs zurückhaltend. So überließ er diesmal Assistent Hermann Gerland die ersten Schritte auf den Platz.
Doch während zu Wochenbeginn den Worten Guardiolas für die Fans lediglich am Fernseher zu folgen war, gab der FC Bayern seinen Anhängern am Mittwoch die Möglichkeit, das Wirken des Spaniers unmittelbar zu verfolgen. Der Triplesieger öffnete die Stadiontore für das breite Publikum, um das Premierentraining zu verfolgen. Letztlich folgten rund 8000 Zuschauer der Einladung.
23 Spieler waren bei der Trainingseinheit dabei. Neben dem weiterhin verletzten Neuzugang Mario Götze und dem nach einer Fersen-Operation noch angeschlagene Bastian Schweinsteiger fehlten unter anderem die beim Confederation-Cup weilenden Dante, Luiz Gustavo und Javi Martinez. Zur Kaderauffüllung durften einige Nachwuchsspieler mitwirken.
Der neue Trainer greift weitaus aktiver in die tägliche Trainingsarbeit ein, als es sein Vorgänger Jupp Heynckes tat. Guardiola spielte seinen Akteuren die Bälle bei Passübungen selber zu, unterbrach dann die Lektion und erklärte derart gestenreich, das es jedem Flugzeugeinweiser zur Ehre gereicht hätte. Von der anfänglichen Zurückhaltung Guardiolas war dann nichts mehr zu sehen.