Guardiola packt über Liebe und Arbeitsmethoden aus

Barcelona (dpa) - Pep Guardiola braucht Liebe. Bei einem Vortrag in seiner spanischen Heimat hat der Trainer des deutschen Fußball-Meisters FC Bayern München tiefste Gefühle offenbart.

Foto: dpa

„Alles, was ich in meinem Leben tue, tue ich, um geliebt zu werden“, verriet der Coach auf einer Veranstaltung der Behinderten-Hilfsorganisation Ampans in Manresa bei Barcelona. „In meinem Leben und mit meiner Arbeit strebe ich in Wirklichkeit keine Titel an, ich suche Liebe, nichts mehr“, sagte er sichtlich bewegt.

In seiner 15-minütigen Rede über Führungsqualitäten enthüllte der 44-Jährige vor 800 Menschen außerdem, dass er sich Erkenntnisse von Kindererziehern „ausleiht“, um seine Schützlinge um die Weltmeister Bastian Schweinsteiger und Manuel Neuer zu überzeugen.

„Ich habe einmal im Artikel einer amerikanischen Pädagogin gelesen, dass ein Kind nicht lernt, wenn es keine Empathie mit dem Lehrenden spürt. Das versuche ich in meiner Arbeit anzuwenden. Oft fühlt sich ein Spieler schlecht, weil er denkt, dass der Trainer ihn nicht mag, und nicht, weil er nicht spielt“, erzählte der Coach.

Es gab dazu auch eine Anekdote: „Ich hatte einmal als Trainer einen hervorragenden Spieler, der aber nicht aufs Tor schoss. Wir sind in ein Café gegangen, um zu reden. Nicht über Fußball, übers Leben“, sagte der Ex-Barcelona-Profi und -Trainer. Im nächsten Spiel habe der Spieler zwei der vier Tore erzielt. Guardiola: „Er hat sich als etwas Besonderes gefühlt, weil er sich geliebt gefühlt hat.“