Guardiola will bessere Heim-Bayern - Götze hofft
München (dpa) - Als Spitzenreiter will der FC Bayern seine Jagd auf den Uralt-Rekord des Hamburger SV fortsetzen - und dabei auch vor heimischer Kulisse groß auftrumpfen. Nach den beeindruckenden Vorstellungen auswärtssoll nun das Publikum in der heimischen Arena staunen dürfen.
„Ich hoffe, dass wir in der nächsten Zeit zu Hause besser spielen“, erklärte Trainer Pep Guardiola, einen Tag vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05. Den guten Auftritten in der Fremde stünden nur „wenige“ starke Minuten im eigenen Stadion gegenüber. „Wir wollen unsere Heimspiele verbessern“, betonte der spanische Starcoach, der dem wiedergenesenen Mario Götze mehr Spielminuten in Aussicht stellte.
Gab es nach der Länderspiel-Pause im September im Anschluss an das 2:0 gegen Hannover 96 noch die Komfortzonen-Rüge von Sportvorstand Matthias Sammer, so setzt Guardiola trotz Mini-Vorbereitung hinter einem großen Vorhang am Vereinsgelände gegen Mainz auf einen anderen Auftritt. „Ich hoffe, dass wir besser spielen als gegen Hannover“, erklärte der 42-Jährige. „Wir hatten einen guten Rhythmus vor der Pause. Wir müssen sobald wie möglich diesen Rhythmus wieder bekommen.“
Auch Mario Götze nimmt mehr und mehr Tempo auf. Nach seinem Länderspieleinsatz und einem Tor beim 5:3 gegen Schweden will der Offensivspieler beim nächsten Bayern-Erfolg mehr als nur ein paar Minütchen mithelfen. „Wie lange, das entscheidet der Trainer“, sagte der 21-Jährige im vereinseigenen Internet-TV. Nach seinem Kapselriss im Sprunggelenk beim Supercup-Sieg vor sieben Wochen gegen den FC Chelsea arbeitet er sich zurück ins Team. In Manchester und Leverkusen kam er zu ersten Kurzeinsätzen, beim DFB-Team durfte er 45 Minuten ran. „Ich brauche einfach meine Spiele, meine Minuten. Ich denke, dass ich die in den nächsten Wochen bekommen werde. Dann kommt der Rest von selbst“, erklärte Götze.
Guardiola verwies auf fehlende Trainingseinheiten und Spielpraxis, stellte aber mehr Einsatzzeit als zuletzt in Aussicht. „Er braucht ein bisschen mehr Zeit, ich kann ihm Minuten geben und ich werde ihm Minuten geben, aber ein bisschen Ruhe“, erklärte Guardiola. „Ich freue mich über sein Tor und seine 45 Minuten in Jogi Löws Mannschaft.“
Erstmals in dieser Saison geht der deutsche Fußball-Meister eine Partie als Spitzenreiter an. Ein Umstand, der für Guardiola „nicht allzu wichtig“ ist. „Im Moment zählt nur, dass wir unsere Spielweise finden“, ergänzte Guardiola. „Wir stecken in einem Prozess und haben mit den Leistungen gegen Manchester City und Leverkusen schon ein gutes Niveau erreicht, das wir jetzt für die kommenden Wochen halten wollen.“ Ganz nebenbei könnten die seit 33 Bundesliga-Spielen ungeschlagenen Münchner bald die 30 Jahre alte HSV-Bestmarke von 36 Partien einstellen - oder gar verbessern.
Um sich künftig auf dem Trainingsgelände nicht mehr in die Karten schauen zu lassen, lässt Guardiola mittlerweile auch hinter einem großen Vorhang üben. Manchmal brauche man Ruhe beim Training, betonte der Coach. Wiederholt hätten die Gegner von einem kleinen Hügel am Rande des Vereinsgeländes beobachtet. Das soll jetzt nicht mehr möglich sein.