Gutes Timing : Keeper Zieler verlängert in Hannover

Hannover (dpa) - Weltmeister Ron-Robert Zieler beweist auch außerhalb der Pfosten gutes Stellungsspiel und Timing. Zwei Wochen vor dem Start der Fußball-Bundesliga hat der Nationaltorwart seinen Vertrag bei Hannover 96 verlängert.

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Zieler unterschrieb bis 2017. „Ich wollte frühzeitig Klarheit schaffen, um mich ganz auf die neue Saison und unsere sportlichen Ziele konzentrieren zu können“, kommentierte der 25 Jahre alten Keeper die Einigung, die Spekulationen beenden soll.

96-Sportdirektor Dirk Dufner feierte die Unterschrift als Coup, der die Stimmung beim Stadionfest mit dem Testspiel gegen Lazio Rom nochmals steigerte. „Seine Vertragsverlängerung ist ein klares Bekenntnis zu unserem Club und zu unseren gemeinsamen Zielen in den kommenden Jahren“, erklärte Dufner. Er konnte durch den neuen Vertrag mit dem 96-Aushängeschild Pluspunkte bei den Fans und bei Clubchef Martin Kind sammeln.

Zieler kam zwar bei der WM in Brasilien nicht zum Einsatz, in Hannover ist der gebürtige Kölner aber eine große Nummer. Der dreimalige Nationalspieler war im Sommer 2010 von Manchester United zu den Niedersachsen gewechselt. In den vergangenen drei Bundesliga-Spielzeiten verpasste er nicht eine Minute, zudem absolvierte er 25 Spiele in der Europa League.

„Ron ist eine ganz wichtige Stütze unserer Mannschaft“, sagte Trainer Tayfun Korkut über seinen Leistungsträger. „Mit gerade einmal 25 Jahren hat er trotzdem schon ein hohes Maß an Erfahrung.“ Der 96-Coach schätzt die unaufgeregte Art des Torhüters, der Ruhe und Souveränität ausstrahlt. Sein Reservistendasein bei der WM ertrug er ohne jegliches Murren, manchmal könnte er bei Hannover 96 mehr aus sich herausgehen. „Ich soll und will mehr Verantwortung übernehmen“, kündigte Zieler bereits nach der Rückkehr aus dem WM-Urlaub an. „Es war eine Entscheidung aus Überzeugung. Ich fühle mich in Hannover sehr wohl“, betonte der Schlussmann.

Mit der Personalie Zieler liegen Dufner und Korkut mit Sicherheit richtig. Ansonsten birgt die 96-Transferpolitik jede Menge Chancen und Risiken. In den vergangenen Wochen kamen der Spanier Joselu, der Japaner Hiroshi Kiyotake, der Chilene Miiko Albornoz, der Türke Ceyhun Gülselam und der Österreicher Robert Almer für mehr als zehn Millionen Euro nach Hannover. Der Litauer Marius Stankevicius soll der nächste Profi in dem Multi-Kulti-Team sein. Ob sie alle so gut einschlagen wie Zieler, muss der Bundesliga-Alltag zeigen.