Heldt und Di Matteo verteidigen Schalke-Maßnahmen
Gelsenkirchen (dpa) - Schalke-Sportvorstand Horst Heldt und Chefcoach Roberto Di Matteo haben die Entscheidungen gegen die Fußballprofis Kevin-Prince Boateng, Sidney Sam und Marco Höger verteidigt.
„Es waren starke Maßnahmen. Das Wichtigste ist jetzt, alle persönlichen Interessen beiseite zu lassen“, sagte Di Matteo. Der Bundesligist aus Gelsenkirchen hatte Boateng und Sam drei Tage zuvor freigestellt und Höger bis inklusive diesen Samstag suspendiert.
In den Trainingseinheiten danach habe man sehen können, dass die Mannschaft „konzentriert gearbeitet und gut zugehört hat“, ergänzte Heldt. „Das haben wir sicherlich wahrgenommen“, meinte der Schalker Manager vor dem Spiel am Samstag gegen den abstiegsbedrohten SC Paderborn. In dieser Partie zähle nur ein Sieg, um die Qualifikation für die Europa League noch zu schaffen, betonte Di Matteo.
Auf den angekündigten 45-Minuten-Schweigeprotest der S04-Anhänger hat Di Matteo sein Team vorbereitet. Er sagte, so etwas sei „das Recht unserer Fans“. Mit einem Erfolg gegen die Ostwestfalen sollen die Schalker Profis das Fan-Vertrauen zurückgewinnen. Heldt ergänzte, der Club habe die gedrückte Stimmungslage erkannt. Das habe man sich selbst eingebrockt, aber „das können wir auf dem Platz ändern.“
Heldt bezeichnete die letzten beiden Saisonspiele gegen Paderborn und am 23. Mai in Hamburg als „elementar“. Mit zwei Erfolgen kann sich das Di-Matteo-Team aus eigener Kraft noch in die Europa League spielen. Der Schalker Coach äußerte sich zuversichtlich, dass „die Einstellung gut sein wird.“ Di Matteo: „Wir sind alle unter der Lupe in diesem Moment.“
Der wie Boateng nach dem 0:2 in Köln freigestellte Sam trainiert im Moment laut Heldt „separiert“. Bei Boateng sei das nicht der Fall, fügte der Schalker Sportvorstand hinzu. Klagen der beiden Freigestellten erwartet Heldt nicht. Das sei „alles geregelt“. Höger halte sich bis zum Ablauf seiner Suspendierung „fit“; damit deutete Heldt an, dass der Verteidiger gegen den HSV wieder zum Kader gehören könnte.
In der Begegnung mit Paderborn wünscht sich Heldt eine ganz spezielle Hingabe des Teams: Die Mannschaft solle so auftreten, „dass sie Paderborn auffressen möchte, aber trotzdem den Kopf nicht verliert“.