Hintergrund: „Lame duck“ - die „lahme Ente“

Berlin (dpa) - Auch wenn Fußball-Trainer Louis van Gaal neuerdings mit fußkranken Vögeln verglichen wird: Der Begriff „lahme Ente“ hat keinen sportlichen Ursprung.

Tatsächlich tauchte er im englischen Original „lame duck“ vor mehreren hundert Jahren zunächst in der Wirtschaft auf. Das abwertende Bild aus dem Tierreich soll zum Beispiel schwächelnde Unternehmen beschreiben.

Seit dem 19. Jahrhundert wird der Vergleich mit dem hinkenden Federvieh für Politiker bemüht, deren Amtszeit dem Ende naht. Macht und Durchsetzungsvermögen sind geschwächt, weil sie entweder nicht wiedergewählt werden können oder bekannt ist, dass sie nicht erneut zur Wahl antreten. Prominente Beispiele sind die US-Präsidenten Ronald Reagan und Bill Clinton. In Deutschland wurde 1987 der damalige FDP-Vorsitzende Otto Graf Lambsdorff zur „lahmen Ente“, weil sein Parteikollege Jürgen Möllemann verriet, dass der Graf nicht erneut für den Posten kandidieren wolle.

Der Volksmund nennt auch faule Menschen oder fehlerhafte Geräte und Maschinen „lahme Ente“.