Hoeneß-Fußstapfen waren für Nerlinger zu groß
München (dpa) - Nach vier Jahren als Teammanager und Sportdirektor beim FC Bayern München kam für Christian Nerlinger das Aus. Die Fußstapfen seines Vorgängers Uli Hoeneß waren für den 39-Jährigen mindestens eine Nummer zu groß.
In der Manager-Ära des heutigen Präsidenten Hoeneß holte der FCB 16 Meistertitel und neun DFB-Pokalsiege. Nerlinger hatte am 1. Juli 2009 das schwere Erbe angetreten. In seinen drei Jahren als vermeintlich starker Mann konnte er allerdings nur einen Meistertitel und einen Pokalsieg sammeln - zu wenig für die erfolgsverwöhnten Münchner.
Zudem verlor der deutsche Rekordmeister in den beiden vergangenen Jahren seine Stellung als Branchenprimus an Double-Gewinner Borussia Dortmund. Die Saison 2011/2012 verhagelte dem FCB endgültig die Stimmung: Zweite Plätze in Liga und DFB-Pokal hinter dem BVB, dazu die Heimpleite im Finale der Champions League gegen Chelsea.
Schon vor gut einem Jahr hatte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bemängelt, Nerlinger habe noch „zu viel Respekt“ vor den Leistungen seines Vorgängers: „Wenn der Uli in seinem Büro ist, dann gehen doch alle zum Uli und laufen an Nerlingers Büro vorbei.“ Da half dem stets freundlichen, aber mitunter blassen Nerlinger nichts, dass sein Vertrag eigentlich noch bis 2014 datiert war.