Hoffenheim kündigt nach Phantom-Tor Protest an
Sinsheim (dpa) - Nach dem Phantom-Tor bei der 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen hat 1899 Hoffenheim Protest gegen die Spielwertung angekündigt.
„Das ist skandalös. Es war kein Tor. Es gibt keine zwei Meinungen über diese Szene. Das war mehr als skurril. Wir werden definitiv Protest einlegen“, sagte Hoffenheims Sportlicher Leiter Alexander Rosen im TV-Sender Sky. Auch Trainer Markus Gisdol rechnet mit einem Wiederholungsspiel. „Ich denke, das Spiel wird man nochmal sehen. Alles andere wär ja ein Witz. Ich gehe fest davon aus, dass es so kommen wird“, sagte der Coach der Hoffenheimer.
Leverkusens Angreifer Stefan Kießling hatte in der 70. Minute auf das Tor der Hoffenheimer geköpft. Der Ball ging am linken Pfosten vorbei und flog durch ein Loch im Seitennetz in das Tor. Schiedsrichter Felix Brych gab den Treffer zum 2:0. Sofort wurden Erinnerungen wach an das Phantom-Tor von Thomas Helmer 1994. Damals war das Spiel der Bayern gegen den 1. FC Nürnberg wiederholt worden.
„Ich hatte leichte Zweifel, aber die Reaktionen der Spieler waren eindeutig, es gab kein Kontra“, sagte Brych. „Es hat mir keiner gesagt, dass der Ball nicht im Tor war. Für mich ist das jetzt auch keine tolle Situation, ein Tor zu geben, das keins war.“
„Für uns war es unangenehm. So wollten wir das Spiel nicht gewinnen“, sagte Leverkusens Sportchef Rudi Völler. Kießling erklärte, dass er die Szene nicht gesehen habe: „Ich habe im ersten Moment gedacht, der Ball geht nicht rein. Dann kamen alle auf mich zugestürmt und haben mich umarmt“, sagte der Stürmer. Er sei überrascht gewesen, dass der Ball im Tor gewesen sein soll.