Krise beim Hamburger SV HSV-Aufsichtsratschef Gernandt: „Hütte brennt lichterloh“
Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV will sich mit aller Macht gegen den drohenden ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga stemmen.
„Ich bin zu jedem Risiko bereit, auch zu finanziellen Risiken“, sagte Aufsichtsratschef Karl Gernandt in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“. Die aktuelle Situation des Vereins bezeichnete der 56-Jährige als eine Krise, „in der die Hütte lichterloh brennt“.
Auf dem Weg aus der prekären Situation will der Chefkontrolleur zunächst auf die bekannten Gesichter setzen: Mäzen Klaus-Michael Kühne, den Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer und Trainer Markus Gisdol. Auch wenn es schwierig sei, Kühne zu einem weiteren Engagement zu motivieren, glaubt Gernandt an die Treue des Milliardärs. Allerdings gab er auch zu: „Herr Kühne ist eine enorme Hilfe und keine Strategie.“
„Dietmar Beiersdorfer ist unser Vorstandsvorsitzender, genauso wie Markus Gisdol unser Trainer ist“, sagte der Aufsichtsratsboss weiter, fügte in Sachen Beiersdorfer aber an: „Natürlich gibt es das sogenannte Manöver des letzten Augenblicks.“ Mit anderen Worten: Bei weiteren Niederlagen der Hamburger gerät der ohnehin angeschlagene Vorstandsvorsitzende weiter ins Wanken.
Die Frage, ob der HSV ohne Sportchef in die nächste Transferperiode gehen könne, beantwortete Gernandt eindeutig: „Nein. Die Sanduhr hat deutlich weniger Körner oben als unten. Wir sind uns der Dringlichkeit bewusst.“