HSV-Chef Beiersdorfer gesteht Fehler

Hamburg (dpa) - Dietmar Beiersdorfer hat Fehler in seinem ersten Jahr als Vorstandsvorsitzender des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV eingeräumt.

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„Den Vorwurf, dass wir uns zu sehr um die Zukunft des HSV und zu wenig um die Gegenwart gekümmert hätten - ja, den muss ich mir wahrscheinlich gefallen lassen“, sagte Beiersdorfer in einem Interview des Vereinsmagazins „Live“. Der 51 Jahre alte Franke hatte lange Zeit auf die Verpflichtung von Trainer Thomas Tuchel gesetzt. Die Zwischenlösung mit U23-Coach Josef Zinnbauer und Fußballdirektor Peter Knäbel als Platzhalter für Tuchel hatte den HSV an den Rand des Abstiegs gebracht.

„Wir hatten einen Trainerkandidaten für beide Ligaszenarien, und wir hatten seine Zusage“, berichtete Beiersdorfer. Tuchel entschied sich jedoch gegen den HSV und wurde sich stattdessen mit Borussia Dortmund einig. „Als der finale formale Vollzug seinerseits nicht erfolgte, haben wir sofort entschieden und gehandelt.“ Für die letzten sechs Saisonspiele wurde Bruno Labbadia verpflichtet, der den glücklichen Klassenverbleib schaffte. „Der Erhalt der Ersten Liga ist daher auch und ganz besonders Brunos Belohnung für herausragende Arbeit“, sagte Beiersdorfer, für den ein Abstieg „eine Schmach“ gewesen wäre.

Der HSV-Vorsitzende sieht den Club vor einer Durststrecke, „denn die deutschen Toptalente kommen in diesem Jahr nicht zu uns und möglicherweise auch noch nicht ein Jahr später. Dafür ist uns die nationale Konkurrenz in den vergangenen Jahren zu sehr und zu weit enteilt. Wir müssen gewaltig aufholen.“