HSV-Idol Seeler graut vor nächster Saison

Hamburg (dpa) - HSV-Idol Uwe Seeler hat die schlechteste Saison in der Vereinsgeschichte seines Clubs noch nicht verdaut und sieht pessimistisch in die Zukunft.

„Mir graut vor der nächsten Saison, wenn nicht alles, aber auch alles auf den Prüfstand kommt“, sagte der 75-Jährige in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“. „Ich habe überhaupt keine spielerische Entwicklung feststellen können. Vor allen Dingen ging mir die ständige Querspielerei auf die Nerven. Und dann das ständige Zurückspielen von der Mittellinie zum Torwart, das hat nicht nur mich zur Weißglut gebracht.“ Der Fußball-Bundesligist ist mit nur 36 Punkten Tabellen-15. geworden.

Besonders geärgert hat sich Seeler über die lustlose Einstellung einiger Profis: „Oft habe ich gedacht: Das ist ja Arbeitsverweigerung. Schau dir doch mal die Vereine an, die mit kleinem Geld Großes leisten. Siehe Freiburg, Augsburg oder Mainz.“

Den von Sportdirektor Frank Arnesen ausgegebene achte Platz in der kommenden Spielzeit findet der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft „sehr mutig“. Zurzeit könne er nicht sehen, wie man das erreichen will: „Wenn Arnesen es schafft, im Team finanziell abzuspecken, ohne sportliche Qualität zu verlieren, gehört er in die Gilde der Zauberer.“ Seeler fordert die Verpflichtung von Spielern, die bereit seien, an ihr Limit zu gehen. Zudem sieht er in der Führung Bayer Münchens ein Vorbild für den HSV und beklagt die fehlende sportliche Kompetenz im Aufsichtsrat. Außerdem sei er mit zwölf Mitgliedern viel zu groß.