HSV-Sportchef Kreuzer: Fink fehlte Power für Umschwung

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat Trainer Thorsten Fink eine Kurskorrektur in der Fußball-Bundesliga nicht mehr zugetraut und sich deshalb von ihm getrennt.

„Wir haben einen Fehlstart hingelegt, in den Spielen nicht überzeugt, keine Konstanz gezeigt. Wir haben keine klare Linie erkennen können. Es war ein kleines Wirrwarr zu sehen“, sagte Sportdirektor Oliver Kreuzer am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Hamburg, auf der der Club die Trennung offiziell bestätigte. „Man hatte nicht den Eindruck, dass er die Power hat, den Umschwung zu schaffen.“

Vorerst sollen die ehemaligen Profis Rodolfo Cardoso und Otto Addo das Training leiten. U-23-Coach Cardoso erwirbt derzeit an der Sporthochschule in Köln seinen Trainerschein und unterbricht extra die Ausbildung. „Wir wollen mit Nachdruck einen neuen Trainer präsentieren“, sagte Kreuzer. „Wann das sein wird, kann ich nicht sagen.“ Cardoso war bereits Interimscoach nach der Entlassung von Michael Oenning im Herbst 2011. Addo arbeitet als Trainer der A-Junioren im Verein. Am Dienstagvormittag leitetet Finks Assistent Roger Stilz die Übungseinheit.

Fink hatte sich zuvor in der Kabine von der Mannschaft verabschiedet. „Ich denke, wir sind im Guten auseinander. Der Verein ist ein guter Club. Es ist nun mal so, dass der Trainer dann geht“, sagte der Coach auf der HSV-Geschäftsstelle. Er sei traurig, den Club verlassen zu müssen. „Der Verein ist mir in den letzten zwei Jahren arg ans Herz gewachsen, ich wäre gern länger hiergeblieben“, bekannte Fink und fügte hinzu: „Ich denke, dass sich der Erfolg auch eingestellt hätte.“

Eine Rüge erteilte Sportchef Kreuzer Kapitän Rafael van der Vaart. Der Niederländer hatte in der „Bild“-Zeitung den Zeitpunkt der Trennung unmittelbar vor dem Nordderby gegen Werder Bremen kritisiert. „Ich war sehr verwundert über sein Statement. Er soll schauen, dass er gut Fußball spielt“, mahnte der Sportchef.