HSV sucht Top-Talente - Angebote an Kacar und Ilicevic

Hamburg (dpa) - Beim Hamburger SV hat das Aufräumen begonnen. „In Anbetracht der Gesamtsituation und auch aus Überzeugung kann und wird es nicht unser Weg sein, erneut Millionen-Ablösesummen zu investieren“, kündigte Sportdirektor Peter Knäbel auf der Internetseite des Vereins an.

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„Es muss das Ziel sein, Spieler zu verpflichten, die ihre große Karriere noch vor sich haben“, sagte Knäbel weiter. Angestellt hat der Fußball-Bundesligist, der den Abstieg erneut gerade so verhindert hatte, allerdings noch kein Jahrhunderttalent. Aber, so Knäbel: „Wir haben Spieler identifiziert, in denen wir Potenziale sehen. Jetzt sind wir dabei, die Transfers in Abschlussreife zu bringen.“

Den eigentlich schon ausgemusterten Profis Ivo Ilicevic und Gojko Kacar hat der HSV gut eine Woche vor dem Trainingsauftakt neue Angebote unterbreitet. Unter Coach Bruno Labbadia hatte das Duo im Kampf um den Klassenerhalt starke Leistungen gezeigt. Die Verträge beider Spieler sollen „leistungsbezogen und zu unseren Bedingungen um ein Jahr“ verlängert werden. Darüber sei man aktuell im Austausch mit den Beratern. „Eine Entscheidung steht hier aus“, sagte Knäbel.

Nach den Großverdienern Rafael van der Vaart und Marcell Jansen muss auch Slobodan Rajkovic gehen. „Das haben wir dem Spieler bereits mitgeteilt“, sagte Knäbel. Mit Ex-Nationalspieler Heiko Westermann, dessen Vertrag ebenfalls ausgelaufen ist, soll es nach dessen Urlaub noch ein Gespräch geben.

Lasse Sobiech und Maximilian Beister sollen ebenfalls den Verein verlassen. „In diesen Fällen gilt es für alle Seiten und Beteiligten gute Lösungen zu finden. Wir haben die Möglichkeit, durch dieses Vorgehen Großteile der Gehälter zu sparen. Was den Marktwert der Spieler betrifft, müssen wir uns hier ganz klar an den Realitäten orientieren“, bemerkte Knäbel. Sobiech muss beim Stadtrivalen St. Pauli nur noch den Vertrag unterschreiben.

Nach dem Funktionärs-Streit der vergangenen Tage scheint sich der HSV nun auf den Sport zu konzentrieren. „Wir müssen nach Spielern schauen, die Potenzial haben und sie entwickeln“, sagte Trainer Labbadia der „Bild“-Zeitung. Nach Klaus-Michael Kühne sieht mit Alexander Otto auch ein weitere Investor den Verein auf einem „guten Weg“, wie der Hamburger Unternehmer erklärte: „Wir sollten der Führungscrew Zeit und einen Vertrauensvorschuss geben. Ich bin optimistisch, dass sich dann der Erfolg einstellen wird.“