Acht-Spiele-Verpflichtung HSV-Vorstand hält an Kurzzeitberater von Heesen fest

Hamburg (dpa) - Der abstiegsgefährdete Bundesligist Hamburger SV kommt nicht zur Ruhe. Wegen früherer Fußball-Geschäfte ist Kurzzeitberater Thomas von Heesen in die Schlagzeilen geraten.

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Der amtierende HSV-Vorstandschef Frank Wettstein hält an dem 56-Jährigen fest. „Ich habe mich heute noch einmal bei allen Beteiligten vergewissert, dass sie die Zusammenarbeit mit ihm schätzen“, sagte Wettstein der Deutschen Presse-Agentur.

Von Heesen arbeitet beim Tabellenletzten eng mit Direktor Sport Bernhard Peters und Cheftrainer Christian Titz zusammen. Das „Hamburger Abendblatt“ hatte am Donnerstag detailliert über von Heesens frühere Geschäfte berichtet. „Er hat nie gegen Regularien oder gegen Gesetze verstoßen“, betonte sein Anwalt Stephan Grulert. „Vieles war angedacht, wurde aber nie umgesetzt.“

Das „Abendblatt“ hatte im Zusammenhang mit von Heesen verschiedene Geschäftsmodelle - auch mit Bezug zum HSV - beschrieben. Zudem wurden Beteiligungen an Spielern, die er in seiner Zeit beim österreichischen Club Kapfenberger SV trainiert hatte, genannt.

Nach der Trennung des Hamburger SV von Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Jens Todt in der vergangenen Woche war von Heesen bis zum 15. Mai verpflichtet worden. Wettstein stärkte dem ehemaligen Nationalspieler den Rücken.

„Es ist ein Acht-Spiele-Projekt“, sagte er zu der Zusammenarbeit mit von Heesen und lobte dessen „Expertise“ und „hohe HSV-Identifikation“. „Der HSV ist nicht der Moralapostel. Es geht darum, ob er zu Lasten des HSV etwas gemacht hat“, meinte Wettstein weiter. „Und das hat er nicht.“ Er mache „sehr gute Arbeit“, lobte der HSV-Vorstandschef. Wie es nach der Saison mit dem Verein weitergeht - wie unter anderem die Kaderplanung -, gehört laut Wettstein nicht zu von Heesens Aufgabengebiet.

Die Fakten über von Heesens Geschäfte sind schon länger bekannt. „Es sind alte Kamellen, die hochkommen, weil er jetzt in der Öffentlichkeit steht“, sagte Wettstein. Wie schon der „Bild“ und dem „Abendblatt“ sagte er, die Berichterstattung diene nur dazu, „Unruhe in den Verein in einer schwierigen Situation zu bringen“.

Sieben Spieltage vor dem Saisonende hat der HSV sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Dem Bundesliga-Gründungsmitglied droht damit der erste Abstieg.