Borussia Mönchengladbach Igor Demo ist zurück: "Göttlicher" Beistand für Jungspund Laszlo Bénes

Gladbachs Neuzugang Laszlo Benes aus der Slowakei spricht weder deutsch noch englisch. Daher holte die Borussia Igor Demo zurück.

László Bénes (2.v.l.) bekommt göttlichen Beistand: Fußballgott Igor Demo dolmetscht für den Neuzugang.

Foto: Marius Becker

Rottach-Egern. Die Haare sind kürzer sowie im Ansatz grau und auch ein kleines Bäuchlein ist unter dem locker getragenen grünen Polo-Shirt zu erkennen. Doch die Fans, welche Borussia Mönchengladbach ins Trainingslager an den Tegernsee gefolgt sind, erkennen den Mann natürlich sofort und skandieren umgehend, was sie sechs Jahre lang auch am legendären Bökelberg skandiert haben: "Igor Demo - Fußball-Gott"!

Foto: Thomas Schulz

Von 1999 bis 2005 trug Igor Demo das Trikot mit der Raute auf der Brust und avancierte in dieser Zeit zu einem DER Publikums-Lieblinge der "Fohlen-Elf". In insgesamt 153 Spielen gelangen dem Mittelfeld-Akteur mit der Nummer "6" 31 Treffer, überdies hatte der in Nitra geborene Slowake auch maßgeblichen Anteil am Bundesliga-Aufstieg 2001. Zudem war es Demo vorbehalten, am 22. Mai 2004 beim 3:1 gegen den TSV 1860 München das letzte Tor zu erzielen, welches am Bökelberg vor den Fans der Nordkurve fiel. "Ach, das war sicher eine schöne Zeit. Aber sie ist jetzt nicht mehr so wichtig. Es geht hier ja nicht um mich, sondern um Laszlo", sagte Demo.

Trainingslager: Borussia am Tegernsee
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Der inzwischen 40-Jährige wurde von der Borussia zurückgeholt, damit er als Dolmetscher fungiert. Gladbachs Zugang Laszlo Bénes spricht noch kein Wort deutsch und nur bruchstückhaft englisch. Nun aber hat der von MSK Zilina geholte 18-Jährige sozusagen "göttlichen" Beistand, auch wenn er derzeit eher medizinischen benötigt.

Im Testspiel beim SV Waldhof Mannheim hatte sich Laszlo Bénes einen Muskelfaserriss im Hüftbeuger zugezogen. Im Trainingslager muss er sich daher ausschließlich mit Fahrradfahren begnügen. "Ich bin trotzdem froh, hier zu sein, um die Kollegen weiter besser kennen lernen zu können. Jetzt möchte ich natürlich auch so schnell als möglich fit werden, denn es ist schon sehr schade, dass ich beim Training nicht mitmachen kann", sagte Bénes. Nächste Woche soll der Jungspund zumindest wieder ins Lauf-Training einsteigen. Mit einer Rückkehr ins Mannschafts-Training muss er sich aber auch dann noch einige Zeit gedulden.

Dabei hatte Bénes beim 3:2 in Mannheim in den ersten 45 Minuten angedeutet, warum ihn Sportdirektor Max Eberl unbedingt als Perspektiv-Spieler haben wollte. Der zwölfmalige Junioren-Nationalspieler der Slowakei besitzt ein feines linkes Füßchen, ist laufstark und hat einen präzisen Schuss. "Der hilft mir besonders bei Standard-Situationen", sagte Bénes.

Ausgebildet in Ungarn bei der Jugend-Akademie des FC ETO Györ, hat Laszlo Bénes in der ersten slowakischen Liga für MSK Zilina bereits 31 Pflichtspiele bestritten, bei denen ihm zwei Treffer gelungen sind. "Er hat riesiges Talent und besitzt die Aussicht auf eine große Karriere", sagte Eberl, der den Jungen daher gleich mal mit einem Vertrag bis 2021 ausstattete. Bénes selbst wollte nach einem Gespräch mit Eberl unbedingt zur Borussia. "Ich habe danach viel über den Verein gelesen und mir einige Spiele auf DVD angesehen", sagte Bénes.

Der Junge aus Dunajska Streda ist jedoch nicht blauäugig. "Natürlich weiß ich, dass der Weg in die Bundesliga weit ist. Mein erstes Ziel ist, zunächst mal den Sprung in den Kader zu schaffen, mein zweites Ziel danach dann, hier und da mal einen Einsatz zu bekommen", erklärte Bénes. Der Mittelfeldspieler agiert am liebsten zentral offensiv und bezeichnet Marek Hamsik vom SSC Neapel als sein Vorbild.

Dessen spektakuläres Tor bei der EM gegen Russland hat er vor Augen, Treffer von Igor Demo nicht. "Als ich für Gladbach gespielt habe, war Laszlo doch erst sieben Jahre alt", sagte Demo und ergänzte: "Ich werde Laszlo auch nicht erzählen, wie mich die Borussen-Fans gerufen haben." Als "Fußball-Gott" würde die Messlatte für Bénes allerdings auch schon arg hoch liegen.