Im Winter nachbessern: „Brauchen frisches Blut“

Berlin (dpa) - In der Winterpause kommt der Transfermarkt in der Fußball-Bundesliga traditionell stark in Bewegung. Zwischen dem 1. und 31. Januar können die Vereine ihre Kader mit Neuzugängen auffrischen.

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Clubs, bei denen die Hinrunde nicht nach Plan gelaufen ist, wollen nachbessern.

HANNOVER 96: Zwei Winterneuzugänge hat der abstiegsbedrohte Traditionsclub Hannover 96 schon vermeldet: Den 19 Jahre alten norwegischen U21-Nationalspieler Iver Fossum und den japanischen Nationalspieler Hotaru Yamaguchi. Die Qualität im Kader soll für die Rückrunde aber noch weiter angehoben werden. „Wenn Herr Bader (Sport-Geschäftsführer), Herr Möckel (Sportlicher Leiter) und der neue Trainer der Meinung sind, dass wir noch fünf Spieler brauchen, dann werden wir auch fünf Spieler holen, zur Not auch sechs Spieler“, stellte Präsident Martin Kind unmissverständlich klar.

Die Kaderplanung wird es vereinfachen, dass durch die Verpflichtung von Thomas Schaaf ein Nachfolger für Trainer Michael Frontzeck feststeht. „Spieler, die zu uns kommen sollen, wollen ja wissen, wer denn überhaupt Trainer bei uns ist“, hatte Bader vor der Verpflichtung Schaafs gesagt. Bochums Torjäger Simon Terodde und der Hoffenheimer Adam Szalai werden unter anderen mit den 96ern in Verbindung gebracht.

SCHALKE 04: Schalke-Trainer André Breitenreiter ist mit dem spielerischen Potenzial seiner Mannschaft nicht zufrieden. „Unser Kader ist nicht so breit aufgestellt wie bei Bayern, Dortmund, Gladbach, Wolfsburg und Leverkusen“, hatte der Coach zuletzt immer wieder bemängelt. Sportvorstand Horst Heldt hat Verstärkungen in der Winterpause angekündigt. „Wir brauchen viel Qualität, so dass sowohl André Breitenreiter als auch ich davon überzeugt sind, dass wir nachlegen müssen“, sagte Heldt im Interview des Online-Portals „bundesliga.de“. 15 Millionen Euro sollen Heldt zur Verfügung stehen. Das Interesse an Renato Augusto (Corinthians Sao Paulo), Gökhan Inler (Leicester City) und Mauricio (Terek Grosny) hat er bereits bestätigt.

EINTRACHT FRANKFURT: Schon vor Wochen hat sich Eintracht Frankfurt auf dem Höhepunkt der sportlichen Krise klar positioniert. „Wir werden in der Winterpause den Reset-Knopf drücken. Wir brauchen neues, frisches Blut“, ließ Sportdirektor Bruno Hübner verlauten. Drei neue Spieler wollen die Hessen holen. Ein Wechsel ist bereits perfekt: Der mexikanische Nationalspielers Marco Fabián kommt für das offensive Mittelfeld und hat einen Vertrag bis 2019 unterschrieben. Zudem möchte die Eintracht einen weiteren Offensivspieler und einen Innenverteidiger verpflichten. Für die Abwehr ist Kaan Ayhan von Schalke 04 im Gespräch.

WERDER BREMEN: Bei Werder Bremen wird es keinen „Kracher“ geben. Der Tabellen-16. kann sich nur Ergänzungsspieler leisten. „Mehr ist nicht drin“, erklärte Geschäftsführer Thomas Eichin. Namen kommentierte er wie gewohnt nicht. Der in Dortmund abwanderungswillige Jonas Hofmann soll ein Kandidat sein. Wie auch der Ukrainer Waleri Fedortschuk von Dnjepr Dnjepropetrowsk. Zwei Mittelfeldspieler, die Werder gut gebrauchen könnte, die aber wohl nur in einem Ausleihgeschäft zu haben sind.

VFB STUTTGART: Der mal wieder im Abstiegskampf befindliche VfB Stuttgart benötigt in der Winterpause Verstärkungen. Vor allem einen gestandenen Innenverteidiger könnte die schlechteste Abwehr der Liga gut gebrauchen. Nur: Wen können sich die finanziell klammen Schwaben leisten, und wer kann dem VfB in der schwierigen Situation sofort weiterhelfen? Die kroatische Zeitung „Sportske Novosti“ berichtete, das der VfB drei Millionen Euro für den Rechtsverteidiger Ivo Pinto von Dinamo Zagreb geboten haben soll. Wie für viele Clubs gilt auch für Stuttgart: Das Modell Leihgeschäft wird geprüft werden müssen.

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH: Angesichts der Verletztenmisere wird Borussia Mönchengladbach in der Winterpause wohl auf dem Transfermarkt tätig werden. „Wir überlegen etwas zu tun, das sinnvoll ist“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Auf welchen Positionen sich die Borussia verstärken wird, ließ Eberl offen. Dortmunds Jonas Hofmann, an dem auch Werder Interesse haben soll, scheint eine mögliche Variante zu sein. Die Vereine müssten sich indes noch über die Ablösesumme einigen. Dem BVB soll eine Summe von sieben bis acht Millionen Euro für den Mittelfeldspieler vorschweben.

1899 HOFFENHEIM: Beim Schlusslicht 1899 Hoffenheim hielten sich die Verantwortlichen zu möglichen Neuzugängen bedeckt. Immerhin verriet Mäzen Dietmar Hopp, dass sich die sportlich Verantwortlichen mit dem Thema beschäftigen: „Ich weiß, dass Huub Stevens und Alexander Rosen im Gespräch sind.“ Trainer Stevens und Sportdirektor Rosen dürften vor allem an Neuverpflichtungen für die Offensive interessiert sein.