In Köln beginnt der Stress schon vor der Saison
Nach dem 1:2 gegen Arsenal kein Wort von den Profis.
Köln. Stale Solbakken wollte gar nichts sagen. Nichts zum Fußball, nichts zum Spiel des 1. FC Köln gegen den FC Arsenal London, nichts zu dem Anschlag in Oslo. „Ich bitte wirklich um Verständnis, aber ich hätte kein gutes Gefühl dabei, jetzt Fragen zu beantworten.“ Solbakken war mit seinen Gedanken in Norwegen, obwohl er sich über 90 Minuten bemühte, seiner Mannschaft an der Seitenlinie den notwendigen Rückhalt zu geben. Aber der 43 Jahre alte Norweger wirkte die ganze Zeit in sich gekehrt. Solbakken selbst ist Vater von drei Kindern, seine Frau war auf dem Weg nach Norwegen.
Vor dem Spiel gegen die Mannschaft von Arsene Wenger gab es eine Schweigeminute. Und selbst in Köln, wo immer irgendeiner das Schweigen stört, war es mucksmäuschenstill. Nach dem Anpfiff wollte der FC zeigen, dass in der neuen Saison alles besser wird. Dumm nur, dass der FC Arsenal schon beim ersten wirkungsvollen Angriff durch Neuzugang Gervinho mit 1:0 in Führung ging. Nur neun Minuten später traf Gervinho zum 2:0 und Kölns Torwart Michael Rensing am Knie. Rensing musste ausgewechselt werden und fehlt mit einer schweren Innenbanddehnung im Pokal und zum Bundesligaauftakt. Ein Eigentor Carl Jenkinsons sorgte für das 1:2.
Der Portugiese Geromel soll neuer Kapitän werden. Dass Lukas Podolski die ganze Kapitäns-Debatte überhaupt nicht passt, konnte man auch gegen Arsenal beobachten. Nach dem 1:2 wollte in Köln keiner etwas sagen. Nur der Sportdirektor äußerte sich. „Egal, wie die Entscheidung in der Kapitänsfrage ausfällt, der Trainer wird Lukas seine Entscheidung erläutern“, sagte Volker Finke. Der erste Stress in Köln scheint jedenfalls programmiert.