In Stuttgart dreht sich alles um Magath
Wolfsburg (dpa) - Katzenjammer in Stuttgart, Euphorie in Wolfsburg: Das sensationelle Trainer-Comeback von Felix Magath hat die Vorzeichen vor dem Abstiegsduell am Sonntag komplett gedreht.
Obwohl sich der VfB zuletzt mit drei Siegen in Serie etwas Luft im Existenzkampf verschaffte, reist die zweitschwächste Rückrundenmannschaft mit Magath nun leicht favorisiert an. Beim Vorletzten aus Niedersachsen herrscht nach der spektakulären Rückholaktion des Meistertrainers von 2009 Aufbruchstimmung.
„Was wir jetzt brauchen, ist eine Winner-Mentalität. Er wird sie mitbringen“, bekräftigte Mittelfeldstar Diego. Beim ersten Training wurden sowohl Magath als auch die zuletzt in Ungnade gefallenen Spieler von rund 1500 Fans gefeiert, als sei der Klassenverbleib schon geschafft.
Doch Magath, der wieder seine Fähigkeiten als „Feuerwehrmann“ einbringen muss - 2001 rettete Magath auch den VfB -, stapelt tief. „Ich bin mir bewusst, dass es keine leichte Aufgabe ist und ich mir auch erst einmal ein Bild über die Mannschaft verschaffen muss. Wir werden uns finden müssen und wollen schon aus Stuttgart etwas Zählbares mitnehmen“, sagte Magath.
Die Aufstellung und taktische Ausrichtung Wolfsburgs gleicht nun einer Wundertüte. Nach den Eindrücken aus dem Training dürfte Magath in der Verteidigung auf den zuletzt suspendierten Alexander Madlung, im Mittelfeld auf Winter-Neuzugang Ja-Cheol Koo und im Sturm auf Grafite und Mario Mandzukic setzen. Sicher ist nur, dass Marwin Hitz für den angeschlagenen Diego Bengalio im Tor steht.
Die Verwirrung nervt VfB-Coach Bruno Labbadia. Er sieht seine Vorbereitung ad absurdum geführt. Das Selbstbewusstsein scheint trotz des Aufwärtstrends dahin. „Wir schieben die Favoritenrolle nach Wolfsburg - jetzt, wo Magath dort Trainer ist“, sagte Labbadia. „Das wird eine heiße Kiste.“ Martin Harnik fehlt gelb-gesperrt, für den ehemaligen Düsseldorfer spielt Timo Gebhart.