Jarchow bleibt HSV-Chef - Geldregen von Caterer

Hamburg (dpa) - Fußball-Bundesligist Hamburger SV will mit Carl-Edgar Jarchow an der Spitze bald zu den besten vier Clubs Deutschlands gehören.

„Der HSV soll mittelfristig in die Top 4 der Bundesliga. Die Champions League muss unser Anspruch sein“, sagte der Bürgerschaftsabgeordnete der FDP am Freitag, nachdem der Aufsichtsrat ihn vom Interims- zum regulären Vorsitzenden befördert hatte.

Der Vertrag ist bis zum 15. März 2013 befristet. Der 56 Jahre alte Kaufmann übernahm das Amt vor knapp vier Monaten, nachdem sich der HSV von seinem Führungsduo Bernd Hoffmann und Katja Kraus getrennt hatte. Die kommende Saison werde die schwierigste, ein Europapokalplatz sei kein Muss, so Jarchow.

Er sei in einer schwierigen Situation gekommen und habe „die Aufgaben voller Leidenschaft zusammen in einem sehr gut funktionierenden Team gelöst“, sagte Aufsichtsratschef Otto Rieckhoff. Jarchow betonte die gute Zusammenarbeit im Vorstand, zu dem auch Sportdirektor Frank Arnesen und Joachim Hilke gehören.

Dem Marketingfachmann Hilke gelang es, zusätzliche Einnahmen von 4,1 Millionen Euro aus dem Vertrag mit seinem Gastronomie-Partner Aramark zu generieren. Den Betrag zahlt das Unternehmen, damit der HSV auf sein Kündigungsrecht in dem bis 2017 gültigen Vertrag verzichtet. Dieses hätte bis zum 30. Juni wahrgenommen werden müssen. Zu dem Deal gehört auch die Verpflichtung von Starkoch Tim Mälzer, der mindestens für eine Saison bei den Heimspielen im VIP-Bereich kocht.

Für die 2004 vereinbarte Zusammenarbeit soll der HSV zuvor bereits mehr als acht Millionen Euro kassiert haben. Einige Wochen zuvor hatte der Verein mit Ausrüster Adidas bis 2016 verlängert und kassiert dafür 2,7 Millionen Euro pro Jahr.

Weil den HSV aber Schulden drücken, kann das Geld nicht in die aktuelle Mannschaft fließen. Für vier Zugänge wurden bisher lediglich 2,5 Millionen Euro ausgegeben. Der Bundesliga-Achte geht mit einem stark verjüngten Kader in die Saison. „Wenn man etwas ändern will, dann muss man einen Umbruch manchmal auch etwas radikal gestalten. Und nach den Erfahrungen der vergangenen Saison muss man zu dem Ergebnis kommen, dass alle Veränderungen alternativlos waren“, sagte Rieckhoff dem „Hamburger Abendblatt“. Ihm sei eine funktionierende Mannschaft wichtiger als der Tabellenplatz.