Jarchow: Jobgarantie für Fink - Van der Vaart wohl fit
Hamburg (dpa) - Carl-Edgar Jarchow gibt Trainer Thorsten Fink auch bei einer möglichen Niederlage des Hamburger SV am Samstag im Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig eine Jobgarantie.
„Wir wollen Kontinuität auf dieser Position. Thorsten Fink hat unser Vertrauen, wir werden nicht überreagieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende im Interview des Fachmagazins „Kicker“. Fink würde folglich auch bei der dritten Niederlage in Serie weiterarbeiten. „Ja, das sehe ich so. Er weiß, dass er in seinem dritten Jahr auch kritisch beäugt wird und geht gut damit um. Wir unterstützen ihn und fordern ihn natürlich auch“, sagte Jarchow.
Fink forderte von seinem Team drei Punkte gegen den Aufsteiger. „Ich erwarte, dass wir das Spiel gewinnen. Egal wie, aber mit fairen Mitteln. Wir dürfen Braunschweig keine Luft zum Atmen lassen“, sagte der Coach am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
Er habe in der Trainingswoche „trotzige Spieler“ erlebt. „Aufgeben ist nicht unsere Stärke“, meinte Fink. Im vergangenen Jahr habe man mit null Punkten aus den ersten drei Partien noch schlechter als jetzt mit einem Zähler dagestanden. Mit dabei gegen die Niedersachsen wird höchstwahrscheinlich Rafael van Vaart sein, der wegen Oberschenkelproblemen im Training vorsorglich ausgesetzt hatte. Fink will zudem den routinierten Petr Jiracek im Mittelfeld aufbieten. Marcell Jansen (Zehenbruch) wird den Hanseaten weiter fehlen.
Vier Tage vor Transferschluss schloss Jarchow trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten Notverkäufe von René Adler oder van der Vaart aus. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Kader weiter zu verringern und müssen gegebenenfalls im Winter diese Arbeit fortsetzen“, sagte er. Wenn nach Dennis Aogo bis Montag noch Slobodan Rajkovic, Robert Tesche, Michael Mancienne und Gojko Kacar veräußert werden sollten, würden die Norddeutschen bis zu neun Millionen Euro Gehalt einsparen. Allerdings soll bis zum Wochenanfang noch ein Stürmer kommen. „Ich konzentriere mich ganz auf das Spiel gegen Braunschweig, alles andere soll Sportchef Oliver Kreuzer machen“, betonte Fink.
Die Kritik von Investor Klaus-Michael Kühne in der Öffentlichkeit bezeichnete Jarchow als unsachlich: „Ich setze mich mit konstruktiver Kritik grundsätzlich auseinander, aber: Was Herr Kühne sagt, tangiert mich nicht. Ich ärgere mich aber darüber, weil die Äußerungen dem HSV schaden.“ Der Milliardär hatte dem HSV 2012 ein Darlehen über acht Millionen Euro für den Transfer van der Vaarts gewährt. In der Vorwoche hatte er Fink kritisiert und die Inthronisierung von Felix Magath als Präsident gefordert.