Joselu ist Frankfurts neue Sturm-Hoffnung

Nach der berauschenden ersten Saison nach dem Aufstieg will sich der Club nun etablieren.

Frankfurt. Erstmals seit 2006 spielt Eintracht Frankfurt wieder international — Platz sechs macht es möglich, die Gruppenphase der Europa League ist nur eine Qualifikationsrunde entfernt. In dieser Saison will die Eintracht personell besser vorbereitet sein auf die Aufgaben, die — wenn es gut läuft — durch die Liga, den DFB-Pokal und natürlich durch Europa führen sollen. Sechs Neue sind dazu verpflichtet worden.

Der dauerte genau 20 Sekunden. Im letzten Spiel gegen den VfL Wolfsburg wurde in der 90. Minute zunächst auf der Videowand verkündet, dass der Hamburger SV, letzter verbliebener Konkurrent im Kampf um Platz sechs, 0:1 gegen Bayer Leverkusen zurückliegt. Sekunden später traf Wolfsburgs Ricardo Rodriguez per Kopf zum 2:2 ins eigene Tor — die Eintracht war sicher im internationalen Geschäft. Das schönste Spiel indes war das 3:3 nach 0:2-Rückstand gegen Meister Borussia Dortmund am fünften Spieltag.

Bei allem Wirbel um die Jungstars Sebastian Rode und Sebastian Jung (beide bleiben) war vor allem wichtig, dass die Abwehr als Garant der Erfolge zusammenbleibt. Wenn die Innenverteidiger Bamba Anderson und Carlos Zambrano einen guten Tag erwischen (also meistens), ist es schwer, gegen die Eintracht zu treffen. Mit den Zugängen Johannes Flum und Jan Rosenthal (beide aus Freiburg), Stephan Schröck und Joselu (beide aus Hoffenheim) kommt zudem neue Qualität. Vor allem von dem 23 Jahre alten Spanier Joselu erhofft man sich diese. Denn im Sturm waren Probleme offensichtlich. Srdjan Lakic macht diesmal jedoch die gesamte Vorbereitung mit. Ein dritter Stürmer soll noch geholt werden, es könnte der Gladbacher Peniel Mlapa sein.

Nachdem im vergangenen Jahr Mittelfeldspieler Alexander Meier die meisten Tore (16) erzielt hat, ist es an der Zeit, dass wieder ein Stürmer für Treffer sorgt. Und da haben es Lakic und Joselu (Foto) gemeinsam vielleicht nicht ganz so schwer wie Lakic, als dieser völlig alleine auf sich gestellt war. Auch Torwart Kevin Trapp, der wegen eines kuriosen Unfalls bei einem DFB-Werbedreh in der Rückrunde meistens fehlte, eignet sich dazu.

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