Jupp Heynckes: Der entschlossene Rentner
Jupp Heynckes verrät, dass er als Trainer nicht noch einmal zurückkehren wird.
München. Jupp Heynckes scheint seine Perspektive deutlich klarer zu sehen, als er das noch wenige Tage nach dem Triple-Triumph mit dem Fußball-Erstligisten FC Bayern München vermochte.
„Ich habe zwar etwas gegen Endgültigkeit. Aber ich kann Ihnen versichern: Ich habe nicht vor, noch einmal zu trainieren. Ich hatte einen würdigen Abschluss“, sagte der 68-Jährige dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Dem „kicker“ sagte Heynckes, angesprochen auf den Bundestrainer-Posten: „Ich habe keine Ambitionen, Bundestrainer zu werden.“
Das Wort endgültig vermeidet Jupp Heynckes weiterhin, aber einen neuen Job peilt der Ruheständler trotzdem nicht mehr an. Der 68-Jährige will nach einer turbulenten letzten Bayern-Amtszeit vor allem eins: „Zu mir selbst zurückfinden.“
In Interviews mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ und dem Sportmagazin „Kicker“ bekräftigt Heynckes, dass er Privatier und nicht mehr Profitrainer sein möchte. „Ich hätte nach diesen Erfolgen fast zu jedem Club Europas gehen können.“
Das Heft des Handelns möchte er dennoch behalten. „Ich habe etwas dagegen, endgültig zu sagen: Das war’s. Ich war immer mein eigener Herr.“
Nun genießt Heynckes nach dem vollendeten Trainer-Lebenswerk („Das kann man sicher so sagen“) die wohlverdiente Ruhe — und erhofft sich unter Nachfolger Pep Guardiola ähnliche Triumphe.
„Ich wünsche Guardiola nur das Beste und möglichst viel Erfolg, weil seine Mannschaft meine war. Ich würde mich freuen, würde Bayern wieder Meister und Champions-League-Sieger werden. Dann könnte ich meinen Spielern gratulieren, wie es jüngst meine Ex-Spieler Sanz, Redondo oder Karembeu bei mir taten“, sagte Heynckes.
„Man braucht eine Ära von drei, vier Jahren, damit man die beste Mannschaft ist. Wie zuletzt Barcelona.“ Auch wenn Heynckes nicht alle Umstände der Verpflichtung behagten, ändere das nichts daran, dass die Entscheidung für einen Generationswechsel „richtig war“, so der Ruheständler. „Guardiola ist 26 Jahre jünger als ich, er ist ein gefragter Trainer. Bayern musste zugreifen.“ dpa