Kapitän Schwegler bleibt bei der Eintracht
Frankfurt/Main (dpa) - Der Kapitän bleibt an Bord: Pirmin Schwegler hat den Verlockungen des großen Geldes widerstanden und hält Eintracht Frankfurt auch in der kommenden Saison die Treue.
Der von mehreren Vereinen umworbene Schweizer Nationalspieler hat sich gegen einen Wechsel zum VfL Wolfsburg entschieden und wird auch künftig die Chefrolle beim hessischen Fußball-Bundesligisten bekleiden. „Der Club, das Trainerteam und die Mannschaft sind mir eine wichtige Herzensangelegenheit, so dass die Eintracht immer meine erste Option war“, begründete Schwegler am Dienstag seine Entscheidung für einen Verbleib in Frankfurt.
Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner hatte am Montag noch einmal ein Gespräch mit dem defensiven Mittelfeldspieler geführt und dabei wohl die richtigen Argumente gefunden. „Ich freue mich, dass Pirmin der Eintracht erhalten bleibt, denn er ist ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Ich möchte mich bei ihm für die professionellen Gespräche bedanken, in denen ich immer gespürt habe, dass er den Weg mit der Eintracht weitergehen möchte“, erklärte Hübner.
Schwegler, dessen Vertrag beim Europa-League-Teilnehmer noch bis 2015 läuft, hätte die Eintracht dank einer Ausstiegsklausel für eine Ablöse von drei Millionen Euro vorzeitig verlassen können. An dem 26-Jährigen hatten neben Wolfsburg auch der FC Schalke 04 und Vereine aus England Interesse gezeigt. Doch am Ende siegte das Herz über das Geld. „Die Eintracht hat mir so viel gegeben wie vorher noch kein anderer Club“, hatte der Schweizer unlängst seine Verbundenheit mit den Hessen erklärt.
Dass der Kapitän den finanziell lukrativeren Angeboten widerstanden hat, darf die Eintracht als Erfolg und Wertschätzung verbuchen. Immerhin hätte Schwegler in Wolfsburg ein Jahresgehalt von rund 3,5 Millionen Euro - etwa das Doppelte seines jetzigen Salärs - verdienen können.
Kein Wunder, absolvierte Schwegler beim Aufsteiger doch eine überragende Saison. Er ist das Gehirn im Frankfurter Mittelfeld, in dem er sich mit U 21-Nationalspieler Sebastian Rode hervorragend ergänzt. Schwegler starker Auftritt im Eintracht-Trikot entgingen auch Ottmar Hitzfeld nicht, der ihn im Februar nach zweijähriger Abstinenz in die Schweizer Nationalmannschaft zurückholte.
Derzeit kuriert der im Sommer 2009 von Bayer Leverkusen an den Main gewechselte Schwegler in der Heimat eine Leistenverletzung aus. Die hatte ihn in der Saisonendphase gestoppt. In der kommenden Saison will er mit den Hessen in der Bundesliga erneut durchstarten und in der Europa League nach siebenjähriger Abstinenz auf der internationalen Bühne zumindest die Gruppenphase erreichen.
Nach dem Verbleib von Trainer Armin Veh, Abwehrspieler Sebastian Jung und Mittelfeldspieler Sebastian Rode, der die Eintracht erst 2014 verlassen wird, haben die Frankfurter damit eine weitere wichtige Personalie geklärt. Als Neuzugänge stehen bereits die Freiburger Jan Rosenthal und Johannes Flum fest.