Karl-Heinz Rummenigge: „Diese Niederlage schmerzt“
München (dpa) - Fragen an Bayern Münchens Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge nach der 0:1-Heimniederlage des Tabellenführers im Bundesliga-Topspiel gegen den deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund:
Woran lag es, dass der FC Bayern wieder gegen Dortmund verloren hat?
Rummenigge: „Es war klar, dass es ein enges Spiel wird, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird. Wir haben uns ein Tor gefangen, das kann man nicht ändern. Trotzdem ist es ein großer Unterschied zum 1:3 in der letzten Saison. Damals hatten wir vorher 13 Punkte Rückstand, jetzt haben wir noch zwei Punkte Vorsprung und sind Tabellenführer. Wir können aus der Position der Stärke die Dinge von oben anschauen. Klar, diese Niederlage schmerzt. Vor ein paar Monaten aber war es eine Lektion, heute war es eine unglückliche Niederlage.“
Sie hatten schon vor Wochen gesagt, man dürfe die Dortmunder trotz des holprigen Starts nicht vergessen. Fühlen Sie sich bestätigt?
Rummenigge: „Nein. Ich glaube jeder, der Dortmund nach ein paar Spielen nicht auf der Rechnung hatte, hat sie zu früh abgeschrieben. Das ist eine gute Mannschaft, die Dortmunder sind nicht zufällig in der letzten Saison Meister geworden. Das ist eine Mannschaft, vor der man Respekt haben muss. Den haben wir.“
Rechnen Sie mit negativen Auswirkungen auf das anstehende Champions-League-Spiel Ihrer Mannschaft gegen Villarreal?
Rummenigge: „Nein. Ich habe die Mannschaft gesehen in der Kabine. Natürlich sind die Spieler enttäuscht nach der Niederlage, das ist auch okay so. Jetzt heißt es: Schnauze abputzen - und am Dienstag gewinnen. Dann können wir in das Achtelfinale der Champions League einziehen, das ist jetzt unsere Verpflichtung. Und dann geht es am Sonntag in Mainz weiter mit der Bundesliga.“
Glauben Sie nicht, dass diese Niederlage nachwirken könnte. Die Dortmunder sind wieder da.
Rummenigge: „Nicht nur die Dortmunder, auch die Mönchengladbacher und Schalker haben zwei beziehungsweise drei Punkte Rückstand. Das Ganze ist jetzt an der Spitze zusammengewachsen. Das war sicherlich kein guter Spieltag für Bayern München.“
Jérome Boateng sah ein wenig orientierungslos aus beim Gegentor. Oder hat Torschütze Mario Götze einfach nur gut reagiert?
Rummenigge: „Das passiert, dass man in dem Moment einfach mal einen Schritt zu spät kommt. Wahrscheinlich hat er nicht gesehen, wo der Ball ist. Mario Götze hat das ohne Frage klasse gemacht.“
Steht er damit noch ein wenig höher auf der Bayern-Wunschliste?
Rummenigge: „Nein. Ich glaube, wir sollten diese Dinge jetzt zu den Akten legen, weil sie überhaupt keine Aktualität wiedergeben.“
Arjen Robben feierte nach sieben Wochen sein Comeback. Wie fanden Sie ihn?
Rummenigge: „Das soll der Trainer entscheiden. Wir sind sehr zufrieden, dass er zurückkommt. Man kann nicht erwarten, dass einer, der wochenlang weg war, das Spiel gleich im Alleingang entscheidet. Das ist völlig normal. Da muss man Geduld haben.“
Wie arg hat Bastian Schweinsteiger gefehlt?
Rummenigge: „Es nützt nichts. Er wird auch gegen Villarreal nicht spielen, und er wird nicht in Mainz spielen. Lamentieren bringt uns nicht weiter. Wir müssen einfach versuchen, die Spiele trotzdem zu gewinnen. Die Mannschaft ist dazu in der Lage.“
Beginnt denn jetzt das große Zittern vor Dortmund?
Rummenigge: „Respekt ja - Zittern nein.“