Klopp rotiert, Lewandowski trifft

Borussia Dortmund meldet sich mit einem 4:0-Sieg gegen harmlose Augsburger zurück — und erfindet sich dabei neu.

Dortmund. Sie hockten beim Anpfiff einträchtig nebeneinander auf der Bank: Neven Subotic, Sebastian Kehl, Lucas Barrios, Kevin Großkreutz und Shinji Kagawa. Untätige, geballte Klasse. Fünf Nationalspieler waren von der neuen Rotationsfreude des Jürgen Klopp zum Teil unerwartet erwischt worden.

Nach dem ernüchternden Auftritt in der Champions League bei Olympique Marseille hatte sich der Trainer von Borussia Dortmund für eine erhebliche personelle Auffrischung entschieden. Die Folge: Ein 4:0 (2:0)-Sieg gegen den FC Augsburg, der ihn in seinen Maßnahmen bestärkte.

Ausgerechnet Klopp, der in der Vergangenheit nicht gerne an gewachsenen Strukturen rüttelte, ließ das Karussell der Veränderung munter lossausen. „Das hätte ich letzte Saison auch schon gerne getan“, sagte er mäßig überzeugend. „Doch da ging das noch nicht.“ Bloß kein Fass aufmachen, wo doch nach dem klaren Erfolg gegen den Aufsteiger aus sportlicher Sicht gerade wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt ist. Dortmund kommt langsam in die Spur, hat den schwachen Start mit zwei Siegen in Folge ein wenig abgefedert und kann sich wieder weiter nach oben orientieren.

Was gegen erschreckend schwache Gäste, die in der 48. Minute einen Foulelfmeter von Gibril Sankoh vergaben (Roman Weidenfeller wehrte ab), zu großen Teilen an einem Spieler lag: Robert Lewandowski (30./44./78.) gelang ein Dreierpack. Der erste seiner Karriere. „Das habe ich auch in Polen noch nicht geschafft“, sagte der Mittelstürmer lachend, der sein bislang bestes Spiel für die Borussia bot. Und so nebenbei bereitete der 22-Jährige auch noch außerordentlich gekonnt das Tor von Mario Götze (75.) vor.

„Robert ist ein gutes Beispiel dafür, dass man mit Beharrlichkeit viel erreichen kann“, sagte Klopp. Wie der BVB am Samstag überhaupt beharrlich wirkte. Dabei anfangs als Folge des missglückten Ausflugs nach Südfrankreich noch ein wenig wackelig auf den Beinen, später dann sicher, konsequent und geduldig.

Es war nicht der Tempofußball der vergangenen Spielzeit, mit dem man dem spröden Gegner beikam. Vielmehr trumpfte der deutsche Meister mit Ruhe und Gelassenheit auf. „Wir haben sicher schon spektakulärere Spiele in diesem Stadion gesehen“, fand „Rotierer“ Klopp. Während sein Gegenüber Jos Luhukay einen „Klassenunterschied“ gesehen hatte.