Klose verlässt die Bayern - Nach Spanien?

München (dpa) - Für sein großes Ziel EM 2012 geht Miroslav Klose auf Risiko und verlässt Bayern München. Nach vier Jahren beim deutschen Fußball-Rekordmeister sucht der 32-jährige Nationalspieler das späte Stürmerglück und einen neuen Stammplatz womöglich in der spanischen Primera Division.

Klose konnte sich mit den Bayern nicht auf eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrags einigen, der FC Valencia soll sein Wunschziel sein. Über einen neuen Top-Club will sich der nun ablösefreie Torjäger bei Bundestrainer Joachim Löw für die EM-Startelf in seinem Geburtsland Polen aufdrängen.

„Leider haben die Gespräche mit Miroslav Klose zu keinem positiven Ergebnis geführt. Wir hätten gerne mit ihm verlängert, aber hinsichtlich der Vertragslaufzeit haben wir uns auf keinen gemeinsamen Nenner verständigen können“, sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach den Verhandlungen am Wochenende. Die Bayern hatten einen neuen Einjahresvertrag angeboten. Klose wollte eine garantierte Laufzeit von zwei Jahren.

„Ich hatte hier in München vier sehr schöne und erfolgreiche Jahre, dafür möchte ich mich beim FC Bayern sehr herzlich bedanken“, erklärte Klose. „Es war für mich immer etwas Besonderes, für diesen Verein spielen zu dürfen.“ Seit 2007 bestritt Klose, der an diesem Donnerstag seinen 33. Geburtstag feiert, 98 Bundesliga-Spiele für den FC Bayern und erzielte dabei 24 Tore. Zuvor war er für Kaiserslautern und Werder Bremen in der Bundesliga auf Torejagd gegangen.

Unter Trainer Louis van Gaal war Klose in der abgelaufenen Saison nur noch zweite Wahl hinter Mario Gomez, in 20 Bundesliga-Partien gelang ihm nur ein Tor. Der 109-malige Nationalspieler gewann mit den Bayern 2008 und 2010 das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal und stand 2010 im Champions-League-Finale.

Anders als beim FC Bayern ist Klose bei Bundestrainer Löw bislang noch im Angriffszentrum gesetzt, wegen einer Rippenprellung hatte er die EM-Qualifikationsspiele gegen Österreich und Aserbaidschan aber absagen müssen. Mit 61 Treffern in bisher 109 Länderspielen fehlen dem gebürtigen Polen nur noch sieben Tore, um mit „Bomber“ Gerd Müller (68) gleichzuziehen.

„Das Wichtigste ist, dass unsere Spieler so viel wie möglich Spielpraxis bekommen. Es kann für ihn eine Chance sein, beim neuen Verein, dass er gesetzt ist und eine tragende Rolle spielt“, sagte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff.

Der Salto, mit dem Klose seine Tore feierte, wird ebenso in Erinnerung bleiben wie sein letzter Pflichtspielauftritt in München. Beim Bundesliga-Finale am 14. Mai gegen den VfB Stuttgart (2:1) brachte er nach Vorarbeit von Arjen Robben das Kunststück fertig, aus zwei Metern Entfernung den Ball übers gegnerische Tor zu schießen.

Kloses Zukunft liegt womöglich im südspanischen Valencia, Interesse an dem Torjäger sollen aber auch Clubs in Italien und England haben. Nach Absprache mit Trainer Jupp Heynckes ist nicht geplant, einen Ersatz für den WM-Torschützenkönig 2006 zu verpflichten. Mit Bundesliga-Torschützenkönig Mario Gomez als Stürmer Nummer eins will Heynckes in die neue Saison gehen. Dazu kehrt der lange verletzte Ivica Olic zurück, der von Energie Cottbus geholte Zweitliga-Schützenkönig Nils Petersen komplettiert den Angriff. Als weitere Offensiv-Option steht Thomas Müller bereit.