Köpke macht Adler Hoffnung auf DFB-Comeback
Hamburg (dpa) - René Adler darf sich Hoffnungen auf ein Comeback in der deutschen Fußball-Nationalelf machen, an Manuel Neuer als Torwart Nummer 1 kommt er aber so schnell nicht vorbei.
„René ist auf einem richtig guten Weg, aber man muss schon auch sehen, dass Manuel seit Jahren konstant auf sehr hohem Niveau spielt. In der Spitze ist es eben entscheidend, dass man nicht ein-, zwei-, drei- oder viermal richtig gut hält, sondern über einen langen Zeitraum“, sagte Köpke dem „Hamburger Abendblatt“ in einem Interview. Angesichts seiner beim HSV nachgewiesenen Top-Form habe Adler aber „selbstverständlich“ gute Chancen auf die Rückkehr in den Elitekader, ergänzte der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw.
Zumal er dem Routinier die dauerhaft geforderten Spitzenleistungen voll zutraut. „Er wird wieder der Alte sein.“ Köpke hat beeindruckt, wie souverän Adler nach einjähriger Spielpause mit Stammplatzverlust bei Bayer Leverkusen an neuer Wirkungsstätte beim HSV gleich wieder aufgetreten ist. „René war vor seinen Verletzungen ein überragender Torhüter, und er ist es jetzt wieder“, meinte er zum Neu-Hamburger. „René verkörpert eigentlich genau das Torwartspiel, was wir bei der Nationalmannschaft sehen wollen“, betonte Köpke und sang ein Loblied auf den 27-Jährigen: „Er kann sich wie kaum ein Zweiter auf den Punkt genau fokussieren. Er strahlt eine innere Ruhe und Konzentration aus, ist gleichzeitig aber sehr viel lauter und bestimmter als früher.“
Früher, da stand Adler noch im Bayer-Tor und war auch Stammkeeper im Löw-Team. Diesen Status verlor er vor der WM 2010 aber wegen einer Rippenverletzung an Neuer und verpasste auch den Jahreshöhepunkt in Südafrika. Während Adler immer wieder Rückschläge erlitt, stieg der jetzt für Bayern München spielende Neuer zum DFB-Rückhalt auf. Adler sei in den vergangenen zwei Jahren „nur aus einem Grund“ nicht im DFB-Kreis gewesen: „Weil er verletzt war“, fasste Köpke zusammen, der während dessen Leidenszeit telefonischen Kontakt zu Pechvogel Adler gehalten hat. Für dessen DFB-Comeback hatten sich zuletzt auch die früheren Auswahlkeeper Oliver Kahn und Uli Stein ausgesprochen.
Für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele in Irland und gegen Schweden wurden wie zuletzt Hannovers Ron-Robert Zieler und Gladbachs Marc-André ter Stegen als Ersatzkeeper nominiert. Im dann folgenden Länderspiel im November gegen die Niederlande, in dem Zieler gesperrt ist, plane man nur mit zwei Keepern, berichtete Köpke. Ohnehin aber habe man zwischen den Pfosten keine Probleme, betonte Köpke und bezog Adler in sein Lob ausdrücklich ein: „Es stimmt schon, dass wir selten zuvor so viele gute Torhüter in Deutschland hatten wie zurzeit.“