Supercup Kovac will Premierentitel mit Bayern gegen Eintracht
Frankfurt/Main (dpa) - Von einer bedeutungslosen Trophäe möchte Niko Kovac vor dem Supercup gar nichts hören. „Viele sagen, dass das kein wichtiger Titel ist. Ich sehe das genau anders“, sagte der neue Trainer des FC Bayern vor seiner Pflichtspiel-Premiere bei seinem Ex-Club Eintracht Frankfurt.
Für das Kräftemessen an diesem Sonntag (20.30 Uhr) plant der 46-Jährige auch deshalb mit den WM-Profis. „Der Stand der Nationalspieler ist gut. Ich war selbst überrascht, wie gut sie im Saft standen“, sagte Kovac.
Bei seiner brisanten Rückkehr zu seinem ehemaligen Verein, mit dem er im Mai noch das Pokalfinale gegen die Bayern gewann, hat der frühere Profi gehörigen Respekt vor der Eintracht. „Eine tolle Stadt, ein toller Club, ein tolles Stadion und tolle Fans“, betonte Kovac. Auch die Verlängerung mit dem kroatischen Vize-Weltmeister Ante Rebic bis 2022 sei ein Zeichen, sagte er. Die Eintracht hatte vor dem Supercup nicht nur den Stürmer, sondern auch Sportdirektor Bruno Hübner und die Vorstände Fredi Bobic und Axel Hellmann langfristig gebunden.
Für Eintracht Frankfurts neuen Trainer Adi Hütter ist der bevorstehende Supercup auch in seiner Karriere etwas ganz Besonderes. „Vor über 50.000 Zuschauern, das habe ich mir erträumt, da mal Trainer zu sein. Und morgen geht es in Erfüllung“, sagte der Österreicher am Samstag beim Familientag des deutschen Pokalsiegers in Frankfurt.
Der neue Coach lobte erneut Starspieler Rebic. „Ich möchte Ante ein großes Kompliment machen, er hat ein Zeichen gesetzt. Ich bin sehr froh, dass er hier geblieben ist“, sagte Hütter. Groß Zeit für seine neue Wahlheimat habe er bislang nicht gehabt, fügte er an. Von seinem Hotel finde er das Stadion aber inzwischen „ohne Navigationsgerät“, scherzte Hütter.
Sportdirektor Hübner schickte einen Tag vor dem Wiedersehen mit Ex-Trainer Kovac die erste Spitze in Richtung München. „Niko muss damit rechnen, dass wir den ersten Titel holen“, sagte Hübner vor Tausenden Fans beim Familientag, bei dem auch die Mannschaft offiziell präsentiert wurde.
Bayerns Joshua Kimmich ist nach dem verlorenen Pokalfinale und dem frühen WM-Aus topmotiviert. „Jeder, der bei uns spielt, ist titelhungrig. Wir haben natürlich noch eine Rechnung offen mit Frankfurt“, sagte Kimmich.
WELTWEITE PRÄSENZ: In über 200 Ländern wird das traditionelle Kräftemessen zwischen Pokalgewinner und Meister übertragen. In Deutschland wird die Partie vom ZDF und Eurosport gezeigt. Mit eigenen Kamerateams kommen unter anderem Eleven Sports (Polen), Sky Perfect TV (Japan) und FOX Sports (Südamerika) nach Frankfurt. Über 50 000 Karten sind für die Partie verkauft, ein paar Resttickets sind nach Angaben der Eintracht noch erhältlich.
REKORDSIEGER: Der FC Bayern ist nicht nur Rekordmeister und Rekord-Pokalsieger, sondern auch der höchstdekorierte Club im Supercup. Sechs Mal ging der Titel bislang an die Münchner, zuletzt 2016 und 2017 zweimal in Serie. Mit fünf Erfolgen folgt Borussia Dortmund auf Platz zwei. Werder Bremen gewann die Trophäe dreimal, zuletzt allerdings 1994.
DAUERFINALIST MIT WECHSELNDEN GEGNERN: Zum siebten Mal in Serie stehen die Bayern im Finale. Ähnlich wie die Trainer (vor Kovac schon Jupp Heynckes, Carlo Ancelotti und Pep Guardiola) wechseln für den FCB dabei auch die Gegner. Nach Dortmund (fünfmal) und Wolfsburg (einmal) folgt nun die Frankfurter Eintracht, die im Mai noch das Pokalfinale in Berlin mit 3:1 gegen die Bayern gewonnen hat.
OLYMPISCHES UND PARALYMPISCHES GOLD: Meisterschale, Pokal und Supercup - die drei Trophäen werden am Sonntag von Athleten der Sporthilfe präsentiert. Lena Schöneborn (Moderner Fünfkampf), Vinzenz Geiger (Nordische Kombination) und Paralympics-Sieger Johannes Floors (Leichtathletik) tragen die Pokale am Sonntag auf den Rasen.
VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN:
Eintracht Frankfurt: Rönnow - Abraham, Hasebe, Salcedo - Chandler, De Guzman, Torro, Willems - Gacinovic, Rebic - Jovic
FC Bayern München: Neuer - Kimmich, Süle, Hummels, Alaba - Javi Martinez - Robben, Müller, Thiago, Coman - Lewandowski
Schiedsrichter: Fritz (Korb)