Kraft und Lasogga im Hertha-Training - Babbel lästert

Berlin (dpa) - Mit anhaltenden Sticheleien versucht Markus Babbel seinen Ex-Verein Hertha BSC im Abstiegskampf weiter zu verunsichern.

Drei Tage vor dem für die Berliner so entscheidenden Duell gegen 1899 Hoffenheim hat der im Dezember gefeuerte Babbel noch einmal nachgetreten und die ohnehin schon aufgeladene Stimmung zwischen beiden Teams weiter angeheizt. „Von uns gibt es keine Schützenhilfe. Wer in der Rückrunde nur acht Punkte holt, von besseren Teams überholt wird und es so sportlich nicht schafft, darf sich nicht beklagen“, sagte Babbel der „Bild“. „Dann hat Hertha den Abstieg verdient.“

Die Informationen der Zeitung, wonach die Berliner bereits einen Anwalt eingeschaltet haben und Babbel mit einer Geldstrafe drohen, um die ständige Kritik des Bayern an seinem Ex-Verein zu unterbinden, wollte Hertha nicht bestätigen. „Davon ist mir nichts bekannt“, erklärte Pressesprecher Peter Bohmbach am Mittwoch auf Nachfrage.

Trainer Otto Rehhagel reagierte weiterhin nicht auf die Attacken von Babbel, der von Hertha nach gelungener erster Halbserie wegen der „Lügenaffäre“ mit Michael Preetz am 18. Dezember 2011 freigestellt worden war. Der 73-jährige Rehhagel, der in elf Spielen bei der Hertha bislang nur acht von 33 möglichen Punkten erkämpfte, atmete am Mittwoch erst einmal durch, weil die angeschlagenen Stammspieler Thomas Kraft (muskuläre Probleme) und Pierre-Michel Lasogga (Knie-Probleme) am Samstag im Schicksalsspiel zur Verfügung stehen dürften. Beide absolvierten die nicht öffentliche Trainingseinheit ohne Probleme.

Nicht dabei war Christian Lell, dessen Einsatz am Samstag wegen einer Fußprellung weiter sehr fraglich ist. Hertha benötigt gegen Hoffenheim einen Sieg, um noch auf Relegationsplatz 16 zu gelangen. Allerdings ist man auch auf Schützenhilfe des FC Bayern beim 1. FC Köln angewiesen. Die Rheinländer haben derzeit mit zwei Zählern Vorsprung auf Berlin den Relegationsplatz inne.

Einen Weckruf sandte am Mittwoch Hertha-Rekordspieler Pal Dardai an das Team und forderte, gegen 1899 mehr „Killerinstinkt“ zu zeigen. „Ganz egal, ob einer Babbel in der Vergangenheit geliebt hat oder nicht: Er muss jetzt für jeden Spieler ein Hassobjekt sein“, forderte der Ungar in einem Interview der „Berliner Morgenpost“.

Dardai kritisierte die mangelnde mentale Stärke der Hauptstädter, bei denen derzeit Führungsspieler fehlen, die das Team mitreißen könnten. „Ein Abstieg bestraft in erster Linie immer die Spieler. Niemand will so etwas in seiner Vita stehen haben. Der Verein und die Fans würden bleiben: Ich habe keine große Angst, auch dieser Abstieg würde repariert werden“, sagte Dardai.