Krawalle beim Nordderby - Polizei hält an Rechnung fest

Bremen (dpa) - Am Rande des brisanten Nordderbys zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV sind vier Beamte bei Krawallen gewaltbereiter Fans verletzt worden. Dies teilte die Polizei Bremen mit.

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Bei dem als Risikospiel eingestuften Nordderby waren am Sonntag rund 1000 Beamten im Einsatz. Im Normalfall sind es nur 150 Beamte. Den Ablauf des Gesamteinsatzes beurteilte die Polizei in Bremen als „insgesamt positiv“. Eine kritische Situation im Vorfeld der Partie am Gleisdreieck in Bremen habe zwar nicht vermieden, aber „professionell gelöst werden können“.

Schon vor der Partie hatte die Polizei angekündigt, der Deutschen Fußball Liga (DFL) erstmals einen Gebührenbescheid in Höhe von rund 300 000 Euro zuzustellen. Dieser war nach Angaben der DFL bis zum Montagmittag noch nicht eingetroffen. Die DFL und Werder lehnen eine Kostenübernahme bislang ab. „Der Alleingang des Bundeslandes Bremen löst keine Probleme und ist rechtlich äußerst fragwürdig“, erklärte ein DFL-Sprecher jüngst. „Dieser Vorstoß wird daher von der Liga ebenso wie von DOSB, DFB und allen anderen Bundesländern abgelehnt.“

Der Fußball-Dachverband will sich mit allen juristischen Möglichkeiten gegen die Rechnung zur Wehr setzen. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hatte den Gebührenbescheid mit den Mehrkosten bei dem als Risikospiel eingestuften Nord-Duell begründet. Das Bundesland beruft sich auf ein umstrittenes Gebührengesetz aus dem Vorjahr.

Mäurer hat bei einer Nichtzahlung bereits juristische Schritte eingeplant. „Sollte es dabei bleiben, sehen wir dem gelassen entgegen“, betonte er vor wenigen Wochen. Nach seinen Angaben findet die Kostenbeteiligung des Profifußballs in der Bevölkerung breite Unterstützung.

Ihm pflichtete auch Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, bei: „Das muss nur vom Gesetzgeber klar definiert sein, und wenn das definiert ist wie in dem Bremer Fall, dann ist das rechtlich zulässig“, sagte er im „Deutschlandradio“. „Wir sind da sehr sicher, dass die Gerichte dem auch folgen werden.“

Die Gewerkschaft der Polizei forderte nach den Ausschreitungen ein strikteres Vorgehen gegen gewalttätige Fußballfans. „Wir sind nicht die Eskorte für Randalierer und Gewalttäter“, kritisierte der Gewerkschaftsvorsitzende Jörg Radek am Montag. Gewalttätern solle der weitere Besuch von Fußballspielen verboten werden, forderte er.