Labbadias trauriger Auftakt
Bundesliga: Der VfB Stuttgart verliert mit 3:5 gegen den FC Bayern und bleibt ein Abstiegskandidat.
Stuttgart. Nach dem kuriosen 3:5 (0:3) gegen den FC Bayern München haben Hunderte Fans des VfB Stuttgart am Sonntagabend gegen die Vereinsführung des Fußball-Bundesligisten protestiert. Lautstark skandierten die Anhänger „Vorstand raus“. Präsident Erwin Staudt versuchte, die Menge per Megafon-Ansprache zu besänftigen. Polizisten sicherten den Eingang am Business Center an der Mercedes Benz Arena. Schon im Stadion hatten die Anhänger den Spielern demonstrativ den Rücken zugewandt.
Trainer Bruno Labbadia, der dritte VfB-Coach der laufenden Saison, erlebte gegen die Bayern eine denkbar schlechte Bundesliga-Premiere im neuen Amt. Angeführt von Mario Gomez setzte der FC Bayern dagegen einen turbulenten Schlusspunkt unter die Hinrunde. Der Rekordmeister verkürzte durch das 5:3 (3:0) bei seinem Lieblings-Auswärtsgegner den Rückstand auf Herbstmeister Borussia Dortmund auf 14 Punkte und schaffte zur Winterpause gerade noch den Sprung auf die Europapokal- Plätze.
Für den neuen Trainer Bruno Labbadia ging die Bundesliga-Premiere in Stuttgart daneben. „Das Spiel war paradox. Das Ergebnis passte nicht zu der Art und Weise, wie wir gespielt haben“, haderte der Coach. „Wir haben zu viele Fehler gemacht. Die müssen wir abstellen“, forderte Labbadia.
Gomez (11./52./54. Minute) mit seinen Saisontoren zehn bis zwölf, Thomas Müller (36.) und Franck Ribéry (43.) sorgten für die Treffer zum 50. Bayern-Sieg in der Bundesliga gegen Stuttgart. Martin Harnik (49./64.) und Christian Gentner (70.) konnten mit ihren Toren die Niederlage für den gerade in der Defensive total verunsicherten VfB nur etwas erträglicher gestalten. „Das war ein merkwürdiges Spiel. Es hätte auch 8:10 ausgehen können. Da waren viele Fehler dabei“, sagte Franz Beckenbauer.
Auch die auf Platz fünf überwinternden Bayern zeigten in der Abwehr kein Topniveau, so dass 40 500 Zuschauer in der ausverkauften Mercedes Benz Arena eine kuriose Partie sahen. „Tore bestimmen das Spiel, aber wir dürfen diese Tore nicht kassieren“, sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal. „Immer diese Gegentore. Darüber müssen wir reden“, monierte Ribéry.
Schon am Mittwoch kommt es an gleicher Stelle im Achtelfinale des DFB-Pokals zur Neuauflage des Süd-Schlagers. Nach der VfB-Pleite spricht vor dem Beginn der Winterpause wenig für einen Überraschungs-Coup der gebeutelten Stuttgarter.
Ein „Signal“ hatte Fredi Bobic von den VfB-Profis gefordert und wurde einmal mehr enttäuscht. Trainer Labbadia hat im Ländle viel Arbeit vor sich, um den drohenden Abstieg zu verhindern.