Alle an Bord, auch Werner Leipziger Luxus auf dem Weg nach Europa
Leipzig (dpa) - Trainer Ralph Hasenhüttl scherzte und war sichtlich gut aufgelegt. Er hat auch allen Grund dazu. Neu-Nationalspieler Timo Werner ist zwei Wochen nach seinem Muskelfaserriss wieder fit und einsatzbereit., u
Und auch der Rest des Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga kann am Mittwoch beim FSV Mainz spielen und will den nächsten Schritt zur Champions-League-Teilnahme machen. „Das ist eine sehr, sehr angenehme Situation für mich als Trainer, weil ich erstmals seit Wochen wieder mehrere Optionen habe“, sagte Hasenhüttl auf einer Pressekonferenz in Leipzig.
Selbst der Langzeitverletzte Lukas Klostermann hofft noch auf eine Rückkehr in dieser Saison nach seinem Kreuzbandriss im September, allerdings ist noch offen, ob es mit seinem Comeback bis zum Saisonfinale am 20. Mai tatsächlich klappt. Ansonsten ist Hasenhüttl einen derartigen Personal-Luxus seit längerer Zeit nicht mehr gewohnt. Anfang Februar hatte zunächst eine Grippewelle Teile der Mannschaft erfasst. Dann verletzte sich Stürmer Yussuf Poulsen. Der Däne fiel mit einem Muskelbündelriss sechs Wochen aus; er kehrte am vergangenen Samstag beim 4:0-Heimsieg gegen den SV Darmstadt auf den Platz zurück.
Dafür hatte Werner in der Partie gefehlt. Hasenhüttls große Befürchtung bewahrheitete sich jedoch nicht. Der RB-Coach war zunächst davon ausgegangen, dass der 21 Jahre alte Mittelstürmer und beste deutsche Torjäger in der Bundesliga mit bisher 14 Treffern die komplette Englische Woche pausieren muss.
Nun frohlockte Hasenhüttl, denn Werner könnte von Beginn an spielen. Ob er ihn aber auch für die Startelf nominiert in der Partie gegen die abstiegsgefährdeten Mainzer, ließ der RB-Coach offen. Das gilt auch für Poulsen. „Da gibt es mehrere Überlegungen: Beide haben vier Gelbe Karten, zusätzlich ist es so, dass man bei beiden davon ausgehen kann, dass sie nicht locker 90 Minuten abreißen.“ Möglich sei es, aber er tendiere nicht dazu, beide von Beginn an einzusetzen. Allein die Tatsache, dass er es könnte, tut dem Coach aber gut.
Klar ist nach Hasenhüttls Aussage, dass er rotieren lassen wird, auch weil am kommenden Samstag gegen Bayer 04 Leverkusen daheim bereits das nächste Spiel ansteht. Ins Tor wird in Mainz der genesene Stammkeeper Péter Gulácsi zurückkehren. Der 26 Jahre alte Ungar hatte gegen Darmstadt wegen eines Magen-Darm-Virus passen müssen, Vertreter Fabio Coltorti muss zurück auf die Bank.
So können die Leipziger erstmals seit langem wieder so gut wie in Bestbesetzung antreten. Das Hinspiel hatte der Aufsteiger zuhause 3:1 gewonnen. Auswärts wartet die Mannschaft seit dem 2:1 bei Borussia Mönchengladbach am 19. Februar auf den nächsten Sieg. Der soll nun her, damit der Vorsprung auf die Verfolger im Kampf um die Teilnahme an der europäischen Meisterklasse zumindest verteidigt wird. „Klar wollen wir jetzt am Ende Champions League spielen. Die Chance ist da“, hatte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick zuvor betont.