Leverkusens perfekter Start — fünf Spiele, fünf Siege
Mit Leidenschaft, Herz und Spielfreude dreht Bayer zweimal einen Rückstand und siegt 4:2 gegen Hertha BSC.
Leverkusen. Roger Schmidt hat in seiner kurzen Amtszeit bei Bayer Leverkusen eine ganze Menge bewegt. Das 4:2 (0:1) gegen Hertha BSC war der fünfte Erfolg im fünften Pflichtspiel der Bayer-Elf, die in dem vom Trainer propagierten Hurra-Stil durch Bundesliga und Cup-Wettbewerbe stürmt. „Jetzt kann man wirklich von einem perfekten Start sprechen“, kommentierte Bayer-Chef Michael Schade.
Auch Bundesliga-Neuling Schmidt erkennt die bislang wunderbaren Leistungen an und verleiht seinem Team das Prädikat „besonders wertvoll“. Doch an der Leistungsgrenze sieht er die Spieler noch nicht: „Man muss eine Mannschaft permanent optimieren.“ Man müsse demütig bleiben und weiter hart arbeiten, hatte Schmidt nach dem 2:0-Auftakterfolg bei Borussia Dortmund gesagt. Schwer war es auch gegen Hertha, als Bayer nach Tin Jedvajs Eigentor (24.) und Julian Schiebers 1:2 (60.) zweimal zurücklag. Doch die Mannschaft ließ sich nie beirren.
Der Kroate Jedvaj (50.), U 19-Europameister Julian Brandt (74.) und der Deutsch-Marokkaner Bellarabi (86.) lebten nicht nur mit ihren Treffern das vor, was ihr Trainer sehen möchte: Leidenschaft, Herz, Spielfreude pur, Lust am Fußball. „Man hat gesehen, dass es Spaß gemacht hat“, bekannte Hakan Calhanoglu.
„In der zweiten Halbzeit haben wir das Ding mit Herz und Leidenschaft gedreht“, meinte der 20-Jährige, der zu zwei Treffern die Vorarbeit leistete. Mit dieser Aussage lebte er das Denken vor, das Schmidt bei Bayer „Vizekusen“ in jedem Kopf dauerhaft installieren will: mental immer top dabei zu sein, nie abzuschalten.
Hertha-Trainer Jos Luhukay warnte seine Kollegen schon mal vor dem, was er in der BayArena erleben durfte: „Es ist schwer, diese Jungs über 90 Minuten total abzumelden.“ Schmidt zeigt sich selbst überrascht nach der Zwischenbilanz von fünf Siegen bei 19:4 Treffern. „Dass das so aufgeht, ist fantastisch.“ Von einem ist Schmidt überzeugt: „Dieses Spiel wird uns richtig nach vorn bringen.“ Weshalb? „Weil die Mannschaft extrem gefordert wurde und weil sie die Herausforderung gesehen hat, daran zu wachsen.“