Mainz reagiert mit Kaufrausch auf enttäuschenden Start
Mainz (dpa) - Auf dem Platz wartet Mainz 05 weiter auf das erste Erfolgserlebnis, auf dem Transfermarkt hoffen die Rheinhessen dagegen bereits einige Volltreffer gelandet zu haben.
Mit einer Großoffensive im Sommerschlussverkauf und der Verpflichtung von gleich fünf Spielern reagierten die 05er am Wochenende auf den verkorksten Saisonstart mit dem Aus in der Europa League und im DFB-Pokal. „Es waren ein paar hektische Tage“, gestand Manager Christian Heidel, „natürlich werde ich auch ein bisschen durchschnaufen, wenn die Transferliste morgen schließt.“
Nach der Verpflichtung des Spaniers Jairo Samperio Bustara vom FC Sevilla am Freitag machte Heidel auch die Transfers des argentinischen Stürmers Pablo de Blasis vom griechischen Erstligisten Asteras Tripolis und das Leihgeschäft mit Hertha BSC Berlin über den Ex-Mainzer Sami Allagui perfekt. Einig ist sich der FSV auch mit Innenverteidiger Philipp Wollscheid von Bayer Leverkusen und Offensivspieler Jonas Hofmann von Borussia Dortmund. Beide Profis müssen an diesem Montag aber noch den Medizincheck absolvieren.
„Ich denke, dass wir damit ganz gut aufgestellt sind“, sagte Heidel. Kritik an den späten Aktivitäten wies er zurück: „Wir als Mainz 05 müssen doch auch abwarten, was auf dem Markt passiert. Wenn Borussia Dortmund zum Beispiel nicht Shinji Kagawa zurückholt, brauchen wir wegen Jonas Hofmann da gar nicht anzufragen.“ Mit frischem Personal sollen nach der Länderspielpause dann auch die Ergebnisse wieder stimmen.
Gegen Hannover 96 mussten die Mainzer am Sonntag aber noch ohne ihre Neuzugänge auflaufen und kamen bei der Bundesliga-Heimpremiere des neuen Trainers Kasper Hjulmand nicht über ein enttäuschendes 0:0 hinaus. In einem ganz schwachen Bundesliga-Spiel vor 27 647 Zuschauern hatten beide Teams nicht mehr als einen Punkt verdient. Dennoch waren vor allem die Mainzer nicht unzufrieden. „Wir haben uns darauf eingestellt, dass die Anfangsphase nicht perfekt läuft. Wir machen kleine, erfolgreiche Schritte“, sagte Kapitän Niko Bungert. Auch Hjulmand wollte vorwiegend das Positive sehen. „Wichtig war, dass die Mannschaft heute mal zu Null gespielt hat“, sagte der Däne.
In der eher faden Partie neutralisierten sich beide Mannschaften über weite Strecken. Nach etwa einer halben Stunde wurden die Mainzer etwas besser, ohne im Spielaufbau zu überzeugen. Die beste Chance vergab Julian Baumgartlinger mit einem Volleyschuss (34. Minute). Kurz vor der Pause gab es für Hannover aus dem Nichts die größte Möglichkeit des ersten Durchgangs. Leonardo Bittencourt flankte von rechts auf Joselu, der per Kopf am Mainzer Schlussmann Loris Karius scheiterte (43.).
Auch nach dem Seitenwechsel agierten beide Mannschaften erschreckend ideenlos. Die größte Gelegenheit für die Gäste vergab Hiroshi Kiyotake, dessen Schuss von Christoph Moritz kurz vor der Torlinie geklärt wurde (51.). „Man muss auch mal ein dreckiges 0:0 mitnehmen“, kommentierte Hannovers Weltmeister-Keeper Ron-Robert Zieler.