Enttäuschende Heimpremiere für Mainzer Trainer Hjulmand
Mainz (dpa) - Auch bei der Bundesliga-Heimpremiere des neuen Trainers Kasper Hjulmand hat der FSV Mainz 05 den ersehnten Erfolg verpasst. Gegen Hannover 96 kam der FSV vor 27 647 Zuschauern nicht über ein 0:0 hinaus.
Nach dem Ausscheiden in Europa League und DFB-Pokal warten die 05er auch in der Liga weiter auf das erste Erfolgserlebnis. Von einer Krise will Manager Christian Heidel aber nichts hören: „Es wird von außen dramatisiert, intern ist es nichts. Wir hatten einen Umbruch, das dauert eine gewisse Zeit.“ Mit dem Auftakt könne man zufrieden sein. Auch Kapitän Niko Bungert relativierte die Ergebnisse: „Wir haben uns darauf eingestellt, dass die Anfangsphase nicht perfekt läuft. Wir machen kleine, erfolgreiche Schritte.“
Die Mainzer, die gegen Hannover auf die verletzten Nikolce Noveski, Petar Sliskovic und Joo-Ho Park verzichten mussten, machten vor allem auf dem Transfermarkt Schlagzeilen: Kurz vor dem Anpfiff verkündete Heidel die Verpflichtung des offensiven Mittelfeldspielers Pablo de Blasis vom griechischen Club Asteras Tripolis, gegen den Mainz in der Europa-League-Qualifikation gescheitert war. Außerdem leiht der Club Herthas Stürmer Sami Allagui für ein Jahr aus. Nahezu perfekt sind die Verpflichtungen von Dortmunds Jonas Hofmann und Philipp Wollscheid von Bayer Leverkusen, die am Montag den Medizincheck absolvieren sollen. Bereits am Freitag war der Spanier Jairo Samperio verpflichtet worden.
In der eher faden Partie neutralisierten sich beide Mannschaften über weite Strecken. Es dauerte eine Viertelstunde bis zur ersten Torchance: Der Mainz Ja-Cheol Koo flankte auf Christoph Moritz, der köpfte gegen die Laufrichtung von Hannovers Keeper Ron-Robert Zieler, traf aber nicht.
Kurz zuvor hatte es einen Aufreger im Strafraum der Hannoveraner gegeben: Leonardo Bittencourt drückte Koo herunter und brachte ihn zu Fall, Schiedsrichter Sascha Stegemann ließ aber weiterlaufen. Eine ähnliche Szene auf der anderen Seite: Bei einem Zweikampf zwischen Marcelo und Hiroshi Kiyotake, der erstmals in der Hannoveraner Startelf stand, ging der Japaner zu Boden - auch diese Szene (28.) ahndete Stegemann nicht.
Nach etwa einer halben Stunde wurden die Mainzer besser, ohne im Spielaufbau zu überzeugen. „Unsere Abstände waren zu groß“, kritisierte Hannovers Zieler. Die Gastgeber sorgten vor allem über den über links drängenden Junior Diaz - anders als beim Auftaktspiel gegen Paderborn von Beginn an dabei - und den umtriebigen Shinji Okazaki immer wieder für Unruhe. Okazaki leitete auch die beste Mainzer Chance der ersten Spielhälfte ein: Nach seiner Flanke nahm Kapitän Julian Baumgartlinger den Ball volley, verzog aber knapp (34.). Kurz vor der Pause gab es für Hannover aus dem Nichts die beste Möglichkeit: Bittencourt flankte von rechts auf Joselu, der per Kopf am starken Schlussmann Loris Karius scheiterte (43.).
Nach dem Wechsel kam der engagierte Kiyotake etwas besser ins Spiel - und mit ihm auch Hannover: Nachdem der Mainzer Stefan Bell ungewollt für ihn auflegte, täuschte er klug an und zog aus 15 Metern ab - Moritz rettete auf der Linie (51.). Joselu grätschte noch einer Flanke des eingewechselten Artur Sobiech hinterher (77.), ins Tor ging der Ball aber auch da nicht. Moritz schoss noch einmal aus 16 Metern drüber (83.) - es blieb beim Unentschieden. „Man muss auch mal ein dreckiges 0:0 mitnehmen“, kommentierte Hannovers Keeper Zieler.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 52,3 - 47,7
Torschüsse: 14 - 11
gew. Zweikämpfe in %: 46,4 - 53,6
Fouls: 12 - 14
Ecken: 4 - 2
Quelle: optasports.com