FC Bayern empfängt Hoffenheim Lewandowski trifft auf Lieblingskeeper
München (dpa) - Torgarant Robert Lewandowski darf sich auf einen Lieblingstorhüter freuen, Trainer-Junior Julian Nagelsmann auf eine Premiere.
Der mit Abstand jüngste Erstliga-Coach trifft in seinem 24. Bundesliga-Spiel erstmals auf den FC Bayern und erlebt als 29-Jähriger ein Generationenduell mit dem fast doppelt so alten Münchner Coach Carlo Ancelotti. „Es ist ein bisschen seltsam, einen so jungen Trainer zu sehen. Das bedeutet, dass ich alt bin“, scherzte der 57-jährige Ancelotti vor dem Spitzenspiel am Samstag (15.30 Uhr) und betonte: „Wir brauchen unsere beste Leistung.“
Tore von seinem Starangreifer sind dabei praktisch sicher, denn gegen Hoffenheims Keeper Oliver Baumann traf Lewandowski öfter als gegen jeden anderen Bundesliga-Schlussmann. „Wichtig ist, dass wir als Mannschaft gut spielen. Ich versuche einfach das zu machen, was ich gut kann - Tore schießen“, sagte der 28-Jährige. Zwölf seiner 128 Bundesligatreffer erzielte Lewandowski gegen Baumann.
Nach einer kurzen Torflaute von acht Stunden ohne Ligator ist Lewandowski seit den Partien in Augsburg und Eindhoven wieder in Ballerlaune. Auch der deutsche Fußball-Rekordmeister tritt nach einem kleinen Durchhänger längst wieder gewohnt dominant auf. „Nach der kurzen Ruhephase, als wir dreimal hintereinander nicht gewonnen haben, haben wir eine super Reaktion gezeigt“, betonte Weltmeister Mats Hummels. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, glaube ich.“
Hummels verriet vor dem Duell gegen das wie Bayern und Leipzig noch ungeschlagene Hoffenheimer Team, dass er bei einem Managerspiel in diesem Jahr ordentlich auf 1899-Profis gesetzt hat. „Es ist eine gute Mannschaft mit hoher individueller Qualität. Das wird eine spannende Aufgabe“, sagte Hummels, natürlich ohne Namen zu verraten. „Aber wir spielen zuhause, wir sind Favorit in der Partie und wollen Distanz zu einem der Verfolger aufbauen.“ Bayerns Bald-Wieder-Präsident Uli Hoeneß hofft auf einen „offenen Schlagabtausch“.
Im sechsten Heimspiel der Saison spielen die Münchner zum dritten Mal gegen einen Gegner, der in den Top 3 in den Spieltag startete. Allerdings sind es andere Spitzenspiele als gewohnt. „Wer momentan auf die Tabelle schaut, mag sich verwundert die Augen reiben. Denn hinter uns auf den Champions-League-Plätzen lauert nicht die gewohnte Konkurrenz“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummennige mit Blick auf RB Leipzig und Hoffenheim. Topspiele absolvierten die Münchner zudem schon gegen Hertha BSC (3:0) und den 1. FC Köln (1:1).
„Wir haben es uns erarbeitet, dass es ein Spitzenspiel ist“, sagte Nagelsmann. Mit fünf Bundesligasiegen in Serie treten die Kraichgauer bei den Bayern an, gegen die sie in 16 Spielen noch nie gewinnen konnten. Nah dran waren sie gleich beim ersten Mal im Dezember 2008, als die Münchner den frechen Aufsteiger beim 2:1 per Last-Minute-Tor durch Luca Toni stoppten.
Nur die Münchner und Dortmunder waren in der so genannten Nagelsmann-Tabelle, also im Zeitraum seit dem Amtsantritt des Trainer-Aufsteigers, erfolgreicher als das Team des 29-Jährigen. „Ich freue mich auf ein ausverkauftes Stadion und diese steile Treppe hochzugehen“, sagte Nagelsmann. Seit neun Bundesliga-Partien ist seine Elf ungeschlagen, Bayern gar seit 19.
Vor „der schwersten Aufgabe in der Bundesliga“ versprach Sportchef Alexander Rosen einen mutigen Auftritt; wie auch der Coach. „Ich möchte nicht, dass wir uns verstecken und Angst haben. Ich erwarte, dass man sieht, dass wir was können“, sagte Nagelsmann. Von einer Karriere wie der von Ancelotti kann der Hoffenheimer erstmal nur träumen. Als der Italiener 1989 erstmals den Europapokal der Landesmeister gewann, konnte Nagelsmann gerade einmal laufen.
Franck Ribéry muss sich bei seinem Comeback für den FC Bayern München noch etwas gedulden. Gegen Hoffenheim werde der Franzose noch fehlen, aber nach der Länderspielpause sei er wieder bereit, sagte Ancelotti. Der 33-Jährige wurde von einer Muskelverletzung im Oberschenkel gestoppt. In der Bundesliga war Ribéry zuletzt am 24. September beim 1:0 gegen den Hamburger SV aufgelaufen. Letztmals eingesetzt wurde er vier Tage später beim 0:1 in der Champions League auswärts gegen Atlético Madrid.
Ancelotti muss außer auf Ribéry nur auf Defensivspieler Javi Martínez (Muskelverletzung im linken Oberschenkel) verzichten. „Alle anderen Spieler sind bereit und in guter Verfassung“, sagte der Italiener.